Wermelskirchen "Es darf keinen neuen Schnee mehr geben"

Wermelskirchen · Sein Leid über winterliche Parksünder kann auch Volker Niemz als Organisator des städtischen Winterdienstes klagen. Ein aktuelles Beispiel: "Das ganze Gartenfeld in Dabringhausen war so zugeparkt, dass der Räumdienst gezwungen war, den gegenüberliegenden Gehweg zuzuschieben. Wir mussten dann extra einen Radlader bestellen, der den Gehweg wieder freimachte", berichtet Niemz. Ohne den zusätzlichen Einsatz von regelmäßig fünf Privatfirmen könne der städtische Winterdienst die Situation nicht in den Griff bekommen. "Wir haben einen tollen Pool von Wermelskirchener Unternehmen, die auch wirklich rund um die Uhr einsetzbar sind", freut sich Niemz.

Sein großes Problem allerdings: "Es darf keinen neuen Schnee mehr geben, denn wir wissen nicht mehr, wohin damit. Alle Abladeplätze im Eifgen, im UPA1 und im Märchenviertel sind bereits voll", weiß er. Gegen Glatteis hingegen habe die Stadt noch genügend Streusalz, das allerdings nicht reiche, wenn der Winter sich noch bis Ende Februar hinziehe, wie Negativprognosen bereits besagten: "Dann müssten wir überlegen, auf das teure Salz umzusteigen oder Splitt beizumischen, was jetzt bereits teilweise geschieht", berichtet Niemz. Ein weiteres großes Problem sei die nun seit vier Wochen anhaltende Belastung für die 18 Männer des Winterdienstes. Alle seien kräftemäßig am Limit angekommen und fünf bereits erkrankt. Ein Erkältungsvirus grassiere zur Zeit. Die belastenden Arbeitszeiten in den Schichten von 2.30 bis mittags und mittags bis 23 Uhr und die enormen körperlichen Anstrengungen machten sich bei seiner Mannschaft bemerkbar: "Es ist aber absolut vorbildlich, was die Jungs leisten. Die legen sich alle mächtig ins Zeug, denn die Arbeit hört im Moment einfach nie auf", weiß Niemz. Mitgenommen sei aber auch bereits das Material: "Unsere beiden kleinen Fahrzeuge sind nach Weihnachten kaputt gegangen. Eins ist noch in der Reparatur. Gelitten haben aber alle Räumfahrzeuge, deshalb gibt es da jetzt immer etwas zu reparieren", beklagt Niemz.

Keine Verpflichtung

Während die öffentlichen, städtischen Plätze vom Winterdienst und den Privatunternehmen ein- bis zweimal freigeschoben worden seien, gebe es aber keine Winterdienstverpflichtung für die Parkplätze der Schulen, betont Niemz. "Wir tun zwar, was möglich ist, das ist aber nur good will. Denn die Lehrer sind Bedienstete des Landes. Deshalb müsste sich das Land darum kümmern, dass die Schulparkplätze geräumt werden", meint Niemz. Er meint, dass auch Lehrer mal zum Schneeschieber greifen sollten und regt an, dass Lehrer sich überlegen müssten, ob jeder mit dem eigenen Pkw zur Schule fahren müsse, oder Fahrgemeinschaften gebildet werden könnten.

(RP)
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