Wermelskirchen Ältere Patienten optimal versorgen

Wermelskirchen · Das Krankenhaus Wermelskirchen und die Fabricius-Klinik Remscheid arbeiten bei der geriatrischen Versorgung ihrer Patienten künftig zusammen. Ziel: Nach einer Operation sollen Senioren schnellstmöglich wieder auf die Beine kommen.

Es kann so schnell passieren: Ein älterer Mensch stolpert zu Hause über einen Gegenstand, der auf dem Boden liegt, stürzt zu Boden und bricht sich den Oberschenkelhalsknochen. Eine Operation ist unumgänglich. Früher bedeutete eine solche Operation in hohem Alter oft schon den Anfang vom Ende, in vielen Fällen kamen Senioren nach solch einer Verletzung nicht mehr auf die Beine.

Mittlerweile haben sich die Voraussetzungen geändert. "Ältere Menschen müssen nach einer solchen OP keine Sorge mehr haben, dass sie nicht mehr auf die Beine kommen und womöglich ein Pflegefall werden", erklärt Barbara Brosius, Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin/Geriatrie der Fabricius-Klinik Remscheid. Im Gegenteil: "Unser Ziel ist, dass die Patienten so schnell wie möglich wieder ihre Mobilität und Selbstständigkeit zurückgewinnen." Um das zu erreichen, arbeiten das Krankenhaus Wermelskirchen und die Fabricius-Klinik Remscheid bei der geriatrischen Versorgung ihrer Patienten künftig eng zusammen. Gestern Mittag unterzeichneten Geschäftsführer Christian Madsen (Wermelskirchen) und Klinik-Leiter Dieter Uhr (Remscheid) die Gründung des Bergischen Alterstraumazentrums.

Das bedeutet im Klartext: Ältere Patienten, die im Wermelskirchener Krankenhaus operiert werden, erhalten im Anschluss eine bestmögliche geriatrische Versorgung in der Fabricius-Klinik Remscheid. "Die Patienten müssen nach einer Operation so schnell wie möglich wieder raus aus dem Krankenbett", meint Dr. Hans Goost, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Wermelskirchen. "Um das zu erreichen, brauchen wir erfahrene Altersmediziner als Partner."

Und die hat das Krankenhaus Wermelskirchen gefunden. Bereits während der Vorbereitungen für eine Operation erhalten die Kollegen in Remscheid künftig sämtliche Informationen über den Patienten, um im Anschluss eine optimale Betreuung mit den richtigen Reha-Maßnahmen zu gewährleisten - nicht nur stationär, sondern auch in einer Tagesklinik. "Wir möchten eine lückenlose Versorgung älterer Patienten mit Verletzungen oder Erkrankungen von Gelenken, Knochen und Wirbelsäule mit ihren speziellen Anforderungen sicherstellen", betont Madsen.

Man stehe ständig in Kontakt, es werde regelmäßig gemeinsame Visiten der Ärzte in beiden Krankenhäusern geben. Auch die Therapiekonzepte werden abgestimmt und erweitert, um ein optimales Notfallmanagement zu entwickeln.

Vor allem mit Blick auf den demografischen Wandel sei diese Zusammenarbeit enorm wichtig. In der Orthopädie/Unfallchirurgie in Wermelskirchen werden ambulante und stationäre Behandlungen in den nächsten Jahren um bis zu 30 Prozent zunehmen. Dr. Goost schätzt, dass pro Jahr allein in diesem Bereich bis zu 400 ältere Patienten von der engen Zusammenarbeit mit der Remscheider Klinik profitieren werden.

Eine solche Kooperation zweier Krankenhäuser gibt es bislang kein zweites Mal in der bergischen Region. "Wir leben diese Kooperation, werden sie stetig weiterentwickeln und vertiefen", kündigt Geschäftsführer Madsen an.

Und Dr. Peter Ball, Chefarzt für Innere Medizin/Geriatrie in der Remscheider Klinik, ergänzt: "Wir möchten die Menschen nach einer Operation so mobilisieren, dass sie so schnell wie möglich wieder im täglichen Leben Fuß fassen - und das mit höchstmöglicher Selbstständigkeit und Mobilität."

(RP)
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