Wermelskirchen Die Martinszüge sind nicht gefährdet

Wermelskirchen · Laut NRW-Innenminister Jäger wird die Polizei bei Martinszügen nur noch bei Bedarf Präsenz zeigen. In Wermelskirchen wird es keine Einschränkungen geben. Stadt und Polizei stimmen sich wie bisher ab, die Sicherheit ist gewährleistet.

Sankt Martin abschaffen?: Das sagen unsere Leser
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Foto: Sabine Kricke

Auch in diesem Jahr wird der Stadtmarketingverein "WiW" gemeinsam mit der Stadt Wermelskirchen wieder den traditionellen Martinszug der Schulen und Kindergärten organisieren. Bereits zum 13. Mal findet der zentrale Umzug in dieser Form statt - etwa 600 Kinder mit ihren Eltern, Großeltern und Freunden werden mit St. Martin durch die Innenstadt ziehen. Viele Veranstalter in NRW sehen ihre Martinszüge gefährdet, weil die Polizei künftig nur noch bei Bedarf Präsenz zeigen und die Umzüge begleiten wird (die BM berichtete). Sind auch Martinszüge in Wermelskirchen gefährdet? Dezernent Jürgen Graef kann alle Kinder und Familien beruhigen: "Die Wermelskirchener Martinszüge werden weiterhin stattfinden", sagt er auf BM-Anfrage.

Martinszug zieht durch die Innenstadt
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Die Stadt habe dieses Problem erkannt und erarbeite zurzeit ein Konzept, wie die Sicherheit bei den Martinszügen - im vergangenen Jahr wurden der Stadt neun gemeldet - gewährleistet werden kann. Bislang wurden die Martinszüge von der Polizei nach Bedarf begleitet, bestätigt Paul Engelbracht (Ordnungsamt). "Die Straßenverkehrsbehörde hat eine Begleitung durch die Polizei nie explizit angefordert, es war ein Entgegenkommen der Polizei, bei Bedarf auszuhelfen und die Züge zu begleiten", berichtet Engelbracht. Polizeisprecherin Claudia Kammann bestätigt in diesem Zusammenhang, dass sich an der Situation in Wermelskirchen in Zukunft auch nichts ändern wird. "Es hat sich so eingespielt, dass die Martinszüge von den Bezirksdienstbeamten bewertet und begleitet werden", sagt Kammann. Es werde immer individuell entschieden, bei welchen Zügen welche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. "Wenn ein Zug nur durch einen verkehrsberuhigten Bereich über einen Gehweg führt, müssen wir nicht zusätzlich absichern", erklärt die Polizeisprecherin.

Martinszug in der Düsseldorfer Altstadt
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André Frowein, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins "WiW", lobt die gute Zusammenarbeit bei der Organisation des zentralen Martinszuges. "Es gibt jedes Jahr im Vorfeld ein Treffen, in dem alle wichtigen Aspekte besprochen werden", sagt Frowein. Vertreter der Stadt, Polizei und Feuerwehr sowie des Stadtmarketingvereins stimmen sich dabei ab. Auch die Zusammenarbeit während des Martinszuges sei vorbildlich. Im vergangenen Jahr seien zwei Polizeibeamte mitgegangen, der DRK-Ortsverein habe für die kurzzeitige Sperrung der Straßenkreuzungen gesorgt, Helfer von "WiW" gingen zur Absicherung am Ende des Zuges. Frowein: "Das hat super funktioniert."

Für den Fall, dass die Polizei doch nicht mehr aushelfen könnte, könnte die Stadtverwaltung die Sicherheit bei den Martinszügen trotzdem gewährleisten, betont Dezernent Graef. "Wir könnten es zur Not mit eigenen Kräften auffangen - zum Beispiel mit den hauptamtlichen Feuerwehrleuten oder eventuell mit den Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr", sagt Graef. Wenn es erforderlich wäre, könnte auch ein Fahrzeug der Feuerwehr dem Martinszug vorausfahren. Graef: "Wir stimmen uns im Vorfeld mit der Polizei ab."

(RP)
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