Wegberg/Niederrhein Pillich bleibt Chef des Mühlenverbands

Wegberg/Niederrhein · Der Rheinische Mühlenverband sucht neue Archivräume, da der Standort in Geldern nicht mehr genutzt werden kann.

 Vorsitzender Reinhold Pillich (l.) und Geschäftsführer Lothar Esser präsentieren das Plakat für den Mühlentag am Pfingstmontag, 5. Juni.

Vorsitzender Reinhold Pillich (l.) und Geschäftsführer Lothar Esser präsentieren das Plakat für den Mühlentag am Pfingstmontag, 5. Juni.

Foto: Mühlenverband

Im nächsten Jahr wird die Herrlichkeitsmühle in Issum 250 Jahre alt. Grund genug für den Rheinischen Mühlenverband, seine Mitgliederversammlung am 3. März 2018 in Issum auszurichten. Dann feiert auch der Verband sein 25-jähriges Bestehen, der 1993 mit dem Ziel gegründet wurde, die Wind- und Wassermühlen in der Region zu erhalten. Die jüngste Versammlung fand im Gasthof Küpper in Hamminkeln-Dingden statt.

Gastgeber war Mühlenbesitzer Ulrich Knorth, der die Gäste später durch seine Industriemühle in Wertherbruch führte. Knorth wurde zum Kassenprüfer gewählt. Er komplettiert das Team um den Vorsitzenden Reinhold Pillich aus Dalheim. Der frühere Bürgermeister der Stadt Wegberg wurde bei den Vorstandswahlen einstimmig in seinem Amt bestätigt.

Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski hob in seinen Grußworten den historischen und touristischen Wert der Mühlen in Hamminkeln und seinen Ortsteilen hervor. Auf großes Interesse stieß der Fachvortrag des Diplom-Ingenieurs und Rechtsanwalts Axel Meyer über die Anfälligkeit des Mauerwerks vieler Mühlen. Durch die konische Bauform und die künstlich angeschütteten Mühlenberge sei es oft eine Herausforderung, den unteren Bereich vor Feuchtigkeit zu schützen, zumal denkmalpflegerische Auflagen des Landeskonservators erforderliche Umbauten erschweren. Mühlenexperte Paul Wissing veranschaulichte am Beispiel der Reeser Scholten-Mühle, wie sich mitunter Kompromisslösungen finden lassen, die den Verfall des Mauerwerks stoppen können.

Vorsitzender Reinhold Pillich bat die Mitglieder, Vorschläge für einen neuen Standort des verbandseigenen Mühlenarchivs einzureichen. Nachdem die bisherigen Räume in Geldern nicht mehr genutzt werden können, fehlt es dem Rheinischen Mühlenverband an einem 15 bis 20 Quadratmeter großen Raum, der trocken und frostfrei sein muss und im Idealfall über einen eigenen Zugang verfügt. "Wir brauchen eine zentrale Anlaufstelle", betonte Geschäftsführer Lothar Esser, der zugleich Quartiersmanager der Stadt Wegberg ist, und bat die Mitglieder, in ihren Gemeinden zu ermitteln, ob dort ein Archivraum "kostenneutral oder kostenschonend" zu bekommen sei.

Lothar Esser überraschte die Versammlung mit der Nachricht, dass sein Wohnort Wegberg - Esser lebt im Ortsteil Merbeck - nun offiziell zur "Mühlenstadt Wegberg" ernannt worden sei. Das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen (MIK NRW) habe den entsprechenden Antrag bewilligt. Inzwischen verwende die Gemeinde Wegberg nur noch neues Briefpapier, in dessen Logo ein markantes Mühlenrad zu sehen sei.

(RP)
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