Wegberg Funke springt beim "Blind Date" über

Wegberg · Blues, Swing Walzer und Jazz-Standards gab es in der Wegberger Mühle.

Es ist einiges, was Freunde des Jazz bei den Konzerten der regelmäßigen Veranstaltungsreihe vom Kulturring Wegberg in der Wegberger Mühle geboten bekommen: Schlagzeuger André Spajic ermöglicht immer neue Formationen bekannter Jazz-Musiker, mit denen er zusammen auftritt.

Ein Konzept, das viel Anklang findet. Jetzt warteten er und der Verein mit einem besonderen Musikerlebnis auf: Ein "Blind-Date-Trio" spielte erstmals gemeinsam, wobei sich Bassist Stefan Berger und Pianist Marcus Schinkel erst am Konzertabend kennenlernten. Zusammengebracht von Spajic, der das Trio komplettierte. Blues, Swing Walzer oder Jazz-Standards waren zu hören. Zu Beginn drückte die neue Kulturring-Vorsitzende Annemie Kammans-Feldberg den Musikern die Daumen, dass das Zusammentreffen klappen möge. Wie im Laufe des Konzertes zu sehen und zu hören war, beruhte die Sympathie der Verabredeten auf Gegenseitigkeit und äußerte sich in wohl abgestimmten, frei gestalteten Vorträgen. Er habe Jazz studiert, weil man nie wisse, was passiere und man tolle Menschen kennenlerne, begründete der seine Berufswahl. Der Pianist absolvierte sein Studium in Bonn, nahm zahlreiche CDs mit eigenem Trio auf und spielte unter anderem im Bundestag.

Ihm zur Seite stand Bassist Stefan Berger, der stark in der Theaterszene beschäftigt ist. Darüber hinaus ist er festes Mitglied beim Gitarren-Virtuosen Joscho Stephan. Im vergangenen Jahr hatte André Spajic mit beiden separat voneinander gespielt und es war die Idee aufgekommen, die beiden Musiker zusammenzuführen. Absprachen mit Blickkontakt und leiser Gestik setzten die drei immer wieder ein, um in den am gleichen Abend verabredeten Stücken zusammenzufinden. Sich mit gekonnten Soloparts einzubringen oder gemeinsam warme, harmonische bis rhythmisch-geprägte gemeinsame Klänge zu erschaffen. Sie ließen das Stück "Blue Monk" von "Thelonious Monk" ebenso hören wie den Jazz-Standard "Centaloupe Island" von Herbie Hancock oder später am Abend den Titel "Mo' better Blues" aus dem gleichnamigen Filmdrama mit Denzel Washington. Ebenfalls von hoher musikalischer Qualität zeugten der vom Pianisten erstellte Beitrag "Four in four" im Vier-Viertel-Swing als beispielhaftes Aufeinandertreffen Beethovens mit dem Jazz sowie die gefühlvolle Interpretation von "My one and only love" durch Stefan Berger. Schlagzeuger André Spajic wartete immer wieder mit furiosen Soli auf und sorgte durchgehend für eine rhythmisch-gefühlvolle Begleitung.

(cole)
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