In der Küche von Familie Mertens werden die duftenden Kekse mit und ohne Schokolade liebevoll in Tüten verpackt. Oma Irene hat an diesem Tag erneut ein Kilogramm Mehl verbacken, noch sind die Kekse im Ofen. Anja Steffens hat ebenfalls Plätzchen mitgebracht und hilft beim Einpacken. Sie ist dem Facebook-Aufruf gefolgt, findet die Idee „klasse“ und ist vorbeigekommen.

„Wir haben den Sozialpädagogen Eric Loll vom Big-Bass gefragt“, sagt Mertens. Er kenne sich aus und wisse, wo Obdachlose an den Bahnhöfen in Mönchengladbach, Rheydt und Viersen anzutreffen seien. Bekleidung und Decken sind bereits abgegeben worden, der Niederkrüchtener Verein Nothilfe Mensch spendete Tierfutter, Schokoweihnachtsmänner und Bekleidung für die Obdachlosen.

Die Verteilung ist für Sonntag, 23. Dezember, geplant. Auch Tochter Leonie (10) will dann mitfahren und ist begeistert von der Idee ihrer Eltern: „Es hat niemand verdient, auf der Straße zu leben.“ Mutter Bettina Mertens vermittelt ihren Kindern Wertschätzung: Sie selbst haben es recht gut, aber nicht jeder hat so viel Glück im Leben.

Am ersten Weihnachtstag will Familie Mertens zu naheliegenden Raststätten an den Autobahnen fahren. Alexander Mertens ist selbst Lkw-Fahrer und froh, dass er nicht auf Fernrouten unterwegs ist, sondern Weihnachten bei seinen Lieben feiern kann. Andere Fernfahrer haben das Glück nicht und verbringen die Feiertage an den Raststätten, bevor sie nach Weihnachten weiterfahren dürfen. „Wir möchten ihnen mit einer kleinen Geste etwas Freude bringen“, sagt Bettina Mertens.

Alexander Mertens sucht nun noch nach einem Nikolauskostüm, dass er sich für diese Aktion leihen kann. Vielleicht gibt es ja jemanden, der noch ein Kostüm verleihen kann. Über Facebook kann Kontakt mit ihm aufgenommen werden.