Viersen Verbund für eine sichere Zukunft

Viersen · Ziel von Gerold Eckardt war es stets, dass das AKH Viersen in der regionalen Krankenhauslandschaft einen sicheren Platz einnimmt. Das ist ihm gelungen.

Dass ein 340-Betten-Haus dies nicht ohne fremde Hilfe schafft, war Eckardt immer klar. Er wusste die Aufsichtsgremien auf seiner Seite. Auch als er Kontakte zu den benachbarten Häusern knüpfte. Im Bestreben, das eigene Haus gegen die schier übermächtige Konkurrenz in Mönchengladbach oder Krefeld zu sichern, hat Eckardt früh Gespräche mit den Verwaltungskollegen in Nettetal, Süchteln und Waldniel geführt.

Starker Partner

Nachdem das Waldnieler Krankenhaus geschlossen wurde, blieb aus dem "Viererbund" ein Dreierbündnis, das bis heute sehr stabil und zukunftsorientiert ist. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen klappe hervorragend. Mit dem Süchtelner St.-Irmgardis-Krankenhaus ist das AKH seit Anfang 2009 durch eine Minderheitsbeteiligung von 49 Prozent verbunden. Den Plan, die Klinik an der Tönisvorster Straße komplett zu übernehmen, scheiterte seinerzeit am Veto des Bistums Aachen. Dort war das AKH nicht katholisch genug. Eckardt wurmt dies bis heute. Doch dank seiner guten Kontakte war mit der St.-Franziskus-Stiftung in Münster bald ein starker Partner gefunden, den letztlich auch der Aachener Bischof akzeptieren musste. Die Allianz mit der Münsteraner Klinikgruppe trägt nicht nur in Süchteln, sondern auch im AKH selbst Früchte. Eckardt spricht von einer sehr angenehmen Zusammenarbeit mit den Partnern aus Westfalen.

Dass es bis heute nicht zu einem kreisweiten Krankenhaus-Verbund gekommen ist, bedauert Eckardt sehr. Er hat sich in der Arbeitsgemeinschaft der Krankenhäuser, deren Sprecher er zuletzt war, immer dafür stark gemacht. Doch andernorts — etwa in Willich — suchte man sich Partner außerhalb des Kreises Viersen. Dass das Heilig-Geist-Hospital in Kempen in jüngster Zeit arg ins Schlingern geraten ist, erfüllt Eckardt mit großer Sorge. Geplante Hilfsaktionen — auch aus Viersen — führten leider bislang nicht zur schnellen Rettung aus der Finanzkrise.

Die Krankenhäuser werden angesichts des demografischen Wandels künftig vor noch größeren Herausforderungen stehen. Die pflegerische Versorgung bereitet Eckardt besondere Sorgen. Sie müsse dringend neu geregelt werden.

Kurze Wege

Fürs Allgemeine Krankenhaus blickt Eckardt zuversichtlich in die Zukunft. Mit dem geplanten Neubau werde der Bestand des AKHs gesichert. Positiv bewertet Eckardt, dass alle wesentlichen Mitarbeiter-Gruppen an der Planung mitgewirkt haben. Mit der Zusammenlegung der beiden Betriebsstätten Dülken und Viersen am Hoserkirchweg erhalte die Kreisstadt "ein Krankenhaus der kurzen Wege", meint Eckart.

(RP)
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