Open-Air-Event Tangotanz auf dem Alten Markt

Dülken · Vor den Restaurants auf dem Dülkener Marktplatz drehten ein halbes Dutzend Tanzpaare ihre Runden. Beim „Tango Open Air“ wurde auch philosophiert – über die Unterschiede zwischen europäischem und argentinischem Tango

 Der Alte Markt in Dülken als Tanzboden: Beim Tango Open-Air drehten zahlreiche Tanzpaare ihre Runden.

Der Alte Markt in Dülken als Tanzboden: Beim Tango Open-Air drehten zahlreiche Tanzpaare ihre Runden.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Die Musik ist eindringlich, die Bewegungen sind intensiv. Sechs Paare bewegen sich mitten auf dem Alten Markt in Dülken zu argentinischen Tangoklängen. Begeistert hüpfen zwei kleine Mädchen mit auf der Tanzfläche. Zahlreiche Gäste der umliegenden Restaurants genießen es, einfach nur zu schauen und zu hören.

Es ist „Tango Open Air“ in Dülken.

Cillufo Concetta, die seit 35 Jahren das Restaurant San Marco führt, ist begeistert: „Die Leute brauchen so etwas. Sie fühlen sich heute wie im Urlaub.“ Und das merkt man: bei leckerem Essen und Getränken, bei angenehmen Temperaturen und schöner Musik sitzen überall die Menschen draußen vor den Restaurants.

Als „Perle des Alten Marktes“ wird Cillufo Concetta bezeichnet. Ist sie doch immer bereit für außergewöhnliche Aktivitäten. Mit der Idee des „Tango Open Air“ rannte Volkmar Hess, Dülkener Plattenjockey und Schallplattenspielersammler, bei der Gastronomin offene Türen ein. Während der Ferienzeit findet in Zusammenarbeit mit dem Restaurant San Marco jeden Mittwoch von 19 bis 22 Uhr der „Social Dance: Boogie Woogie meets Swing“ statt, der sich größter Beliebtheit erfreut, wie Hess erzählt. „Das alles ist gut für Dülken“, stellt Concetta fest.

Sie hat an diesem Abend alle Hände mit ihren Gästen zu tun, aber wenn Volkmar Hess eine Platte aufgelegt hat, nimmt er sich die Zeit, flitzt zum hölzernen Tanzboden und legt eine flotte Sohle aufs Parkett.

Er und sein Kollege Michael Stamm sorgen gemeinsam für die Musik. Während Hess die Platten auflegt, singt Stamm die alten Schlager wie „Rote Lippen soll man küssen“, „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ oder „Spiel noch einmal für mich, Cabañero“ und begleitet sich am Keyboard.

Die Mönchengladbacherin Nadine, 40, tanzt seit ihrer Jugend Tango und ist sehr angetan von dieser Veranstaltung. „Wenn man argentinischen Tango tanzt“, erklärt sie, „geht es um ein besonderes Miteinander. Es ist einfach eine andere Art zu tanzen.“ Ihr gegenüber sitzt Ute, 51, aus Viersen. Sie tanzt seit vielen Jahren den europäischen Tango im Tanzsportverein. Während der Tanzpausen diskutieren und philosophieren die beiden über die Unterschiede der beiden verschiedenen Tangowelten, bevor es tanzend weitergeht.

Der Tango eröffnet, wie es aussieht, eine neue Welt, eine sehr besondere: Der Tango, so drückte es George Bernard Shaw einmal aus, ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Versprechens.

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