Integration Deutschkursus als Pilotprojekt

Süchteln · 22 Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund verzichteten freiwillig für das „Ferien-Intensiv-Training – FIT in Deutsch“ auf zwei Wochen ihrer Sommerferien. Dabei ging es nicht nur um Sprachkompetenz

 Lehrin Marie Zimmerhofer half den Jugendlichen dabei, ihre Alltags- und Bildungssprache zu verbessern.

Lehrin Marie Zimmerhofer half den Jugendlichen dabei, ihre Alltags- und Bildungssprache zu verbessern.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Das „Ferien-Intensiv-Training – FIT in Deutsch“ ist ein Pilotprojekt für neu zugewanderte Schüler, dessen Trägerin die Stadt Viersen ist. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Viersen unterstützt die Stadt durch pädagogische Beratung. 22 Jungen und Mädchen zwischen zehn und 17 Jahren mit Migrationshintergrund, die verschiedene Schulen in der Stadt besuchen, meldeten sich freiwillig zum Verbessern ihrer Deutschkenntnisse.

Finanziell gefördert wird das Projekt, das 7500 Euro für je zwei Wochen kostet, vom Land Nordrhein-Westfalen, das 80 Prozent trägt, den Rest zahlt die Stadt Viersen. Die Förderung ist zunächst bis 2022 befristet. Schul- und Sozialdezernent Paul Schrömbges und seine Mitarbeiterin Nicole Simons sowie Ursula Heyer vom Schulamt stellten gemeinsam mit Tanja Berg und Mathilde Holtmanns, den pädagogischen Mitarbeiterinnen des Integrationszentrums, kürzlich das Ferien-Projekt vor.

Die jungen Teilnehmer verzichteten dafür auf zwei Wochen ihrer Sommerferien, trafen sich jeden Tag morgens zum gemeinsam organisierten Frühstück in der Johannes-Kepler-Realschule in Süchteln, deren stellvertretender Schulleiter Thomas Küpper sich freute, ihnen in ihren Bemühungen beizustehen. Beim Frühstück stand hier die Weitergabe von Ritualen und Werten im Mittelpunkt. Außerdem sollten die Schüler lernen, wie wichtig ein ausgewogenes Frühstück ist.

Im Laufe des Vormittags ging es für die Jugendlichen, von denen die meisten aus Syrien, Afghanistan und dem Irak stammen, darum, mit Hilfe ihrer Lehrer Marie Zimmerhofer und Simon Lata ihre Sprachkompetenz, Alltagssprache und Bildungssprache zur verbessern. Dann gingen alle gemeinsam für das Mittagessen einkaufen.

Nach dem Mittagessen, das dazu diente, Alltagsaufgaben zu lösen, gehörte der Nachmittag dem Sport und Spiel – darunter ein Ausflug zum Kletterwald auf den Süchtelner Höhen, die Probe und Aufführung eines Theaterstücks oder eine Wasserschlacht auf dem Schulhof.

Das Training fand während der beiden Wochen jeweils von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr statt. Auch die beiden Lehrer sind begeistert, wie sich die Jugendlichen engagierten, mit wie viel Freude sie ihre Frühstücke und Mittagessen zubereiteten und wie respektvoll sie miteinander und mit ihren Lehrkräften umgingen. „Es sind alles sehr liebe Kinder“, betonte Zimmerhofer. „Das macht uns Mut, dieses Projekt weiter zu verfolgen, denn auch wir profitieren davon.“

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