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Lokalsport Amern geht mit leichten Vorteilen ins Derby

Grenzland · Im Vergleich der einzelnen Mannschaftsteile sind die VSF heute Favorit im Landesliga-Grenzlandduell beim 1. FC Viersen.

Lokalsport: Amern geht mit leichten Vorteilen ins Derby
Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Zum Abschluss des Fußballjahres steht aus Grenzlandsicht in der Fußball-Landesliga noch mal ein echter Höhepunkt auf dem Programm. Bereits heute um 14.15 Uhr kommt es am Hohen Busch zur Partie 1. FC Viersen gegen die VSF Amern. Im Hinspiel verpassten die Amerner den Kreisstädtern mit 4:0 eine ordentliche Abreibung. Seitdem hat sich aber viel getan: Während die VSF alles in allem stabil gepunktet und mittlerweile 27 Zähler gesammelt haben, brauchten die Viersener nach einem Umbruch in der Sommerpause sehr lange, um sich zu finden. Mittlerweile ist das Team von Trainer Willi Kehrberg aber in der Saison angekommen. Nach 16 Punkte aus den jüngsten zehn Spielen sind die Nichtabstiegsplätze in Reichweite. Vor dem Derby vergleicht die RP die einzelnen Mannschaftsteile der Lokalkonkurrenten.

Tor In Amern ist Dennis Metten seit Jahren ein sicherer Rückhalt, verpasste in dieser Saison aber einige Spiele verletzt. Bei den Viersenern hat sich der im Sommer gekommene Lars Bergner im internen Vergleich mit Jens Lonny durchgesetzt und ist zum Stabilitätsfaktor geworden. Ohne ihn hätte Viersen sicher noch mehr Gegentore als die aktuell 34. Seit der Partie in Amern hat Lonny in der Liga nicht mehr im Tor gestanden, damals brachte er sein Team mit einem dicken Patzer auf die Verliererstraße.

Wertung: 1:1

Abwehr Nach den Abgängen der Stamminnenverteidiger Philipp Wiegers und Dominik Kleinen entwickelte sich die Abwehrkette der Viersener zum Unsicherheitsfaktor. Erst als Trainer Willi Kehrberg insgesamt eine defensivere Taktik wählte und auch im Mittelfeld die Räume enger gemacht wurden, kehrte mehr Stabilität ein, die auch die Grundlage für die besseren Ergebnisse war. Ausgerechnet gegen Amern fehlt allerdings Simon Hetterle, der jüngst als Innenverteidiger eine gute Figur abgab. Deshalb werden heute im Zentrum wohl Mesut Yanik und Volkan Akyil verteidigen, genau wie beim 0:4 im Hinspiel. Bei den Gästen werden innen wahrscheinlich wie beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison die mit deutlich mehr Erfahrung ausgestatteten Dominik Kleinen und Daniel Kawohl verteidigen. Im Zusammenspiel mit dem dynamischen und Zweikampfstarken Linksverteidiger Dominik Heythausen, der wegen eines Umzugs sein letztes Spiel für Amern bestreitet, sind die VSF sehr gut aufgestellt. Wobei Jüchen gezeigt hat, dass die VSF bei schnellem Umschaltspiel Probleme bekommen können.

Wertung: 0:1

Mittelfeld Zentral haben sich die Amerner durch Dominik Bischoff enorm verstärkt, zusammen mit Tobias Bruse bildet er spielstarkes Duo im defensiven Mittelfeld, das sich abwechselnd auch in die Offensive einschaltet. Auf den Außenbahnen hat Trainer Dennis Sobisz mehrere Alternativen. Max Kapell scheint auf links gesetzt. Bei Viersen ist Kapitän Yannick Meurer der Fixpunkt. Seit er nach der Knöchelverletzung im Hinspiel gegen Amern wieder fit ist, hat er sich kontinuierlich gesteigert. Ansonsten herrscht angesichts von Ausfällen und Formschwankungen viel Fluktuation beim 1. FC. Große Hoffnungen setzen die Viersener heute auf die Rückkehr von Eike Broens und des enorm schnellen und laufstarken Daniel Friesen.

Wertung: 0:1

Angriff Bei den Gastgebern hat sich nach Anlaufschwierigkeiten Holger Jansen als Stoßstürmer etabliert, er hat inzwischen sechsmal getroffen. Dahinter gibt es wechselnde Besetzungen bei der hängenden Spitze. Bei Amern ist die Arbeitsbiene René Jansen Sturmführer, auch er traf bislang sechsmal. Seit dieser Saison hat er durch den Japaner Yuichiro Chino (3 Tore) und Pascal Wüsten (2 Tore) mehr Entlastung, zumal in der Regel auch mit zwei Spitzen gespielt wird.

Wertung: 1:1

Gesamtwertung 2:4 - Mit Blick auf den Vergleich der Mannschaftsteile beider Teams sollte Amern in der Theorie knapp die Naser vorne haben. Doch klar ist auch, gerade ein Derby wird nicht auf dem Papier entschieden, sondern der Ausgang hängt maßgeblich von der Spielentwicklung ab. "Wir sollten nicht in Rückstand geraten. Das würde Amern in die Karten spielen", sagt FC-Coach Willi Kehrberg. Gleichwohl spricht die Entwicklung der vergangenen Wochen dafür, dass die Viersener alles andere als Chancenlos in die Partie gehen - wenn sie es bei ihrer auf defensive Ordnung ausgelegten Spielanlage schaffen, in den entscheidenden Phasen Tempo ins Spiel zu bringen. "Das wird ein Spiel auf Augenhöhe", ist Kehrberg sicher. Das sieht auch Kollege Dennis Sobisz so: "Die Entwicklung spricht für die Arbeit von Willi Kehrberg.. Ich ziehe den Hut davor, wie er die Jungs in die Spur bekommen hat." Wie es aussieht, weichen die Viersener heute auf ihren Kunstrasen aus - auch weil sie dort zuletzt gute Ergebnisse erzielten.

(RP)
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