Kommentar Riskant, aber pragmatisch

Udo Schiefner geht mit der SPD einen riskanten Weg. Politische Gegner werden der Partei vorwerfen, sie könne nicht einmal mehr einen eigenen, überzeugenden Kandidaten für die Wahl des Landrats aufbieten.

Wahr ist jedenfalls, dass die SPD als zweistärkste Partei im Kreis den Wählern einen Kandidaten vorenthält. Der politische Wettbewerb ist ein Kern der Demokratie. Funktionieren kann er nur, wenn Wähler eine Wahl haben. Schiefner weiß das sehr gut, aber er setzt über Emotionalität jenen Pragmatismus, mit dem die hiesige SPD ihn ins Parlament nach Berlin gebracht hat. Nicht zu unterschätzen ist, dass Fraktionschef Hans Smolenaers, der stets das Programm der Partei über die Person stellt, diesen Kurs stützt. Das gute Verhältnis der vier großen Parteien im Kreis und im Kreistag ist Ausgangspunkt der weiteren taktischen und strategischen Überlegungen Schiefners. Und eines ist auch klar: Die SPD erspart sich einen Wahlkampf im gesamten Kreisgebiet, der nur einen Bruchteil der Bevölkerung erreichen wird. Sie wird ihre ganze Kraft auf die Bürgermeisterwahlen in Viersen und Niederkrüchten konzentrieren.

(RP)
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