Vor allem die ersten 60 Minuten ließen dem Coach ein ums andere Mal die Zornesröte ins Gesicht steigen. "Wir wollen unter die ersten Sechs. Das war und ist noch immer unser Anspruch. Von daher ist das Unentschieden natürlich eindeutig zu wenig. Aber betrachtet man das Spiel an sich, geht der Entstand in Ordnung", erklärte Kehrberg.

Und der Ausgleich für den 1. FC Viersen fiel auch erst vier Minuten vor dem Ende. Ein schönes Tor. Erzielt von Korbinian Beckers mit einem Seitfallzieher. Riesenjubel bei den Rot-Weißen. Man hatte es doch noch geschafft, zumindest den Ausgleich zu erzielen. Noch mehr freute sich der Schütze selbst, denn vergangene Woche war Beckers noch die tragische Figur im Heimspiel gegen Tönisberg, gestern avancierte er (teilweise) zum Helden. "Wer weiß, wozu der Punkt am Ende noch gut ist", sagte Kehrberg, für den sich momentan ein Blick auf die aktuelle Tabelle verbietet. Nicht aber, weil seine Mannschaft aus den beiden Rückrundenspielen erst einen Punkt holte, sondern weil sich die Tabelle von Woche zu Woche zwischen den Plätzen vier und elf ohnehin dauernd ändert. Konstanz sieht wahrlich anders aus.

Im ersten Abschnitt war vom 1. FC Viersen überhaupt nichts zu sehen. Torgefahr gleich null. Und der zweite Durchgang begann für die Rot-Weißen auch nicht verheißungsvoll. Erst gerieten die Viersener in der 49. Minute in Rückstand (aus dem Gewühl heraus), dann sah Torwart Jens Lonny nach einer Notbremse Rot (55.). Für ihn kam Thomas Gerdes und der 1. FC besann sich seiner Qualitäten.

Viersen: Lonny - Pötzsch, Wiegers, Kleinen, Meyer (50. Tümmers) - Meurer, Hetterle, Homann, Beckers - Ballis (55. Gerdes), Sahici (75. Yilmaz). Tore: 1:0 (49.), 1:1 Beckers (86.). Rote-Karte: Lonny (55.). Zuschauer: 100