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Viersen Junkie überfällt Änderungsschneiderei

Viersen · Wegen schweren Raubes verurteilte die Zweite Große Strafkammer des Landgerichts einen 27-Jährigen zu drei Jahren und sechs Monaten Haft. Der junge Mann hatte im Januar in Dülken eine Änderungsschneiderei überfallen.

Bereits zu Prozessbeginn legte der Angeklagte, der aus Sachsen stammt, ein detailliertes Geständnis ab. Er gab ohne weiteres zu, am 19. Januar eine Dülkener Änderungsschneiderei überfallen zu haben. Zuvor schilderte er einen chaotischen Lebenslauf. "Ja, ich schwänzte bereits als Zwölfjähriger die Schule", sagte der Angeklagte. Mit einer Clique sei er durch den Ort gezogen: "Wir klauten und kauften davon Alkohol und Haschisch", erinnerte er sich. Es folgten mehrjährige Jugendstrafen, die er auch verbüßen musste.

Alkohol und Drogen

Vom Alkohol und gefährlichen Designerdrogen kam er trotzdem nicht los. In den ostdeutschen Gefängnissen habe er weiter konsumiert. Als er die letzte längere Haftstrafe verbüßte, gelang ihm dabei der Hauptschulabschluss. Danach zog er nach Dülken. Aber auch hier ging es nicht ohne Drogen. Durch einen Freund habe er schließlich mit Heroin angefangen. "Aber mit Heroin kriegt man gar nichts mehr gebacken", so der 27-Jährige gestern. Der Entzug sei grausam. Beschaffungskriminalität bestimmte wie immer seinen Alltag.

Am 19. Januar litt der Angeklagte unter schweren Entzugserscheinungen, hatte aber kein Geld. "Mir ging es so schlecht, der Entzug musste weg, egal wie", so der 27-Jährige. Zwei gestohlene Rasierapparate konnte er nicht zu Geld machen, keiner wollte sie haben. So nahm er gegen 11 Uhr aus der Schublade ein Küchenmesser und lief die Treppe hinunter. Im Erdgeschoss war die Änderungsschneiderei. Dabei begegnete ihm ein Kunde. "Den wollte ich abziehen", so der Angeklagte. Aber das gelang ihm nicht. Er schubste den Mann gegen die Tür zur Schneiderei. Die Glasscheibe ging dabei zu Bruch. Im Geschäft bedrohte der 27-Jährige die Schneiderin mit dem Messer und rief: "Geld her, oder ich töte euch." Die Frau legte 15 Euro in Scheinen auf den Tisch. Außerdem gab sie ihm aus einer Schublade 24 Euro in Münzen. Der Räuber verschwand, wurde aber schon am Dülkener Bahnhof festgenommen.

Ein psychiatrischer Gutachter empfahl, den hochgradig drogen-und alkoholsüchtigen Mann in einer Therapieanstalt unterzubringen. Dem schloss sich die Kammer an . Der Junkie war ebenfalls einverstanden.

(RP/rl)
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