Viersen Ein Gottesdienst für Mensch und Tier

Viersen · In der Dülkener St.-Cornelius-Pfarre geht es Anfang Mai tierisch zu. Bei einem Gottesdienst für Mensch und Tier können Tierbesitzer ihre Haustiere segnen lassen. Die Idee dazu hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz.

Ungewohnten Besuch erwartet die Kirche St. Cornelius am 9. Mai. Um 17 Uhr findet an diesem Tag ein Tiergottesdienst in der Kirche statt. Jeder der möchte, kann sein Tier dorthin mitnehmen. Egal ob Hund, Katze, Kaninchen, Vogel oder Hamster - Anfang Mai öffnet die Kirche ihre Türen nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere.

Die Idee zu der Aktion stammt vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Stadt und Kreis Viersen. "Tiersegnungen sind bekannt. Es gibt sie genauso wie Pferdewallfahrten mit Segnung an den unterschiedlichsten Orten in Deutschland. Wir haben uns gedacht, dass man ein solches Angebot nun auch einmal in Viersen in die Tat umsetzen könnte", sagt Almut Grytzmann-Meister, Vorsitzende des BUND Viersen.

Sie hat die katholische Kirchengemeinde in Dülken angesprochen und stieß auf Interesse. Kaplan Thomas Schlütter erklärte sich sofort bereit, einen solchen Gottesdienst zu gestalten. "Ich habe mich sehr gefreut, als der BUND auf uns zutrat. Die Tiere gehören schließlich zur Schöpfung dazu, und es ist unsere Aufgabe, sie zu schützen und auch ihnen den Segen zukommen zu lassen", sagt Schlütter.

Schlütter selber hat bislang weder einen Tiergottesdienst gehalten noch besucht. Nichtsdestotrotz kennt er solche Angebote und hat sich entsprechend auch schon Gedanken zur Gestaltung des Gottesdienstes gemacht.

Schlütter wird biblische Texte mit dem Schöpfungsthema in den Tiergottesdienst einbauen und die Segnung der Tiere gleich zu Beginn der Messe vornehmen. Sie wird in den ersten 20 Minuten stattfinden, gleich danach gibt es eine kurze Pause, in der Besucher, denen es nur um die Segnung geht, die Kirche verlassen können. "Ich weiß ja nicht, ob die Tiere unruhig werden, wenn es sich um die normale Länge eines Gottesdienstes handelt. Findet die Segnung erst am Schluss statt, ist vielleicht der ein oder andere dann schon gegangen, weil sein Haustier zappelig wurde", begründet Schlütter die vorzeitige Segnung.

"Wir möchten auch in Viersen aufzeigen, dass jeder Bürger mit allen Geschöpfen behutsam umgehen soll. Wir verstehen unter Tierschutz nicht nur den Schutz für die essbaren Nutztiere, sondern den aller Tiere. Dazu gehört der Krötenschutz genauso wie das Sich-Kümmern um verwilderte Hauskatzen oder das Einhalten der Schonzeiten für die Vögel", betont Grytzmann-Meister, die gespannt ist, wie viele das besondere Angebot nutzen werden.

Auf einen Termin für eine Pferdesegnung ist der Kaplan indes schon angesprochen worden. Sie wird demnächst in einem Dülkener Reitstall stattfinden. Wenn die Gemeinde den Tiergottesdienst gut annimmt, kann sich Schlütter vorstellen, dieses Angebot künftig regelmäßig einmal im Jahr anzubieten.

(tref)
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