Viersen 29 Unfälle im Kreis

Viersen · Viele hatten sich weiße Weihnachten gewünscht, doch glatte Straßen und Schneeverwehungen sorgten am Wochenende im Kreis Viersen für Ärger. Polizei, Feuerwehr und Abschleppdienste hatten viel zu tun.

Das sind die schönsten Winterimpressionen der Leser
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Kreis Viersen Wer am Morgen des Heiligen Abends noch Fleisch, Brot oder letzte Geschenke besorgen wollte, musste sich auf deutlich längere Fahrtzeiten einstellen: Es schneite aus allen Wolken, dazu wehte im Kreis Viersen ein kräftiger Wind, der vor allem die frei zwischen den Feldern liegenden Landstraßen im Westkreis mit noch mehr Schnee füllte. Auf der K 9 zwischen Niederkrüchten und Elmpt lagen schon am Vormittag alle hundert Meter Autos, deren Fahrer wohl eine Schneeverwehung unterschätzt hatten. Der Räumdienst des Kreises bekam diese Fahrzeuge aber wieder frei. Das gleiche Bild zeigte sich auch auf der K 8 bei Viersen-Hausen.

Auf den Parkplätzen vor den Geschäften schaufelten Verkäuferinnen im Akkord Schnee, trotzdem wurde der Einkauf für manchen Kunden zur Rutschpartie. Kirchen in alten Ortskernen, die gut zu Fuß zu erreichen sind, füllten sich am Nachmittag und Abend mit Gläubigen, Elmpt als Flächengemeinde dagegen musste — zumindest in der evangelischen Kirche — Einbußen beim nachmittäglichen Familiengottesdienst hinnehmen: Besucher aus Overhetfeld kamen nicht durch. Weil sich vor der Kirche auch noch eine Schneewehe gebildet hatte, musste sich die Kirchenbesucher nach dem Gottesdienst zunächst gegenseitig anschieben, um nach Hause zu kommen.

Mit dem Traktor freigeschleppt

Auf dem Amerner Weg zwischen Amern und Dülken mussten Landwirte und Abschlepper am Heiligabend nachmittags Hilfe liesten: Festgefahrene Autos ließen sich nicht mehr bewegen und mussten freigeschleppt werden. Auf den Autobahnen in und um den Kreis Viersen verzeichnete die Polizei bis gestern 21 Unfälle, zwei davon mit Personenschaden. Mit dem Schrecken kamen am Heiligabend gegen 21 Uhr fünf junge Niederländer davon, die in einem Ford Transit mit Sommerreifen auf der A 52 zwischen Niederkrüchten und Elmpt unterwegs waren. Der Wagen überschlug sich und landete auf dem Dach. Ein Alkotest bei dem 27-jährigen Roermonder, der am Steuer gesessen hatte, ergab 0,9 Promille, er musste eine Blutprobe abgeben. Kurz nach 23 Uhr bot sich das Bild eines Autos auf dem Dach liegend auch auf der A 61 zwischen Süchteln und Nettetal: Ein Wagen aus Zürich war dort von der Straße abgekommen. Laut Polizei wurde dabei eine Person leicht verletzt. Bei einem Unfall auf der Roermonder Straße in Schwalmtal in der Nähe der Go-Kart-Bahn landete am Freitag gegen 20.30 Uhr ein Kleinwagen vor einem Straßenbaum, dabei wurden zwei Menschen verletzt. Im Großen und Ganzen zeigte sich gestern die Polizei im Kreis Viersen zufrieden mit den Autofahrern. "Die Menschen haben sich auf den Schnee eingestellt und fahren angepasst", so ein Sprecher. Insgesamt verzeichneten die Einsatzberichte bis gestern 29 Unfälle im gesamten Kreisgebiet mit einem Gesamtschaden von rund 41 000 Euro.

Für die Feuerwehr stand der gestrige Tag im Zeichen der Gefahrenabwehr: Bäume, die unter tauender Schneelast zusammenzubrechen drohten, mussten gesichert werden, dazu schlugen die Wehrleute an öffentlichen und privaten Gebäuden jede Menge Eiszapfen ab. Einsatz-Schwerpunkte waren Viersen und Kempen. FRAGE DES TAGES

(RP)
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