Solingen Weißes statt gelbes Licht

Solingen · Energiesparende LED-Leuchten werden jetzt probeweise auf der Brühler Straße und der Rathausstraße getestet. Die Verkehrstechniker der Technischen Betriebe Solingen erhoffen sich Einsparungen von "60 Prozent plus x".

 Daniel Lange von den Technischen Betrieben Solingen montierte gestern die neue Straßenbeleuchtung an der Brühler Straße.

Daniel Lange von den Technischen Betrieben Solingen montierte gestern die neue Straßenbeleuchtung an der Brühler Straße.

Foto: Köhlen, Stephan

Die Energiekosten steigen. Von daher ist Sparen angesagt, und mit dem Einsatz neuer Techniken soll obendrein der CO2-Ausstoß bei der Straßenbeleuchtung gesenkt werden. Gelingen soll dies mit LED-Leuchten in Verbindung mit einer neuen Steuer- und Regelungstechnik. Gestern wurden dafür auf einer gut 400 Meter langen Teststrecke auf der Brühler Straße — von der Birkerstraße bis zur Rathausstraße — und auf der Rathausstraße — von der Brühler Straße bis zur Bismarckstraße — 17 dieser neuen LED-Leuchten angebracht: "Die Straßenbeleuchtung der Zukunft", schwärmt Christoph Dorenbeck, Ingenieur bei den Technischen Betrieben Solingen (TBS). Im Testbereich werde nun gelbes gegen weißes Licht ausgetauscht.

Allein schon die LED-Leuchten hätten einen um 28 Prozent geringeren Energieverbrauch. Haben die bisher nur am Computer simulierten Rechenbeispiele in der Realität Bestand, dann wäre insgesamt eine "Energieeinsparung von 60 Prozent plus x möglich", ergänzt Dorenbeck. Bevor alle Leuchten auf den Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet — rund 5000 Leuchten — einmal auf die neue Technik umgerüstet werden, sollen nun zunächst aber im Testgebiet Erfahrungen gesammelt werden. "Die ersten Ergebnisse haben wir in acht bis zwölf Wochen, der Beobachtungszeitraum liegt insgesamt bei zwei Jahren", sagt Herbert Schulz, Abteilungsleiter Verkehrstechnik bei den TBS. Im Februar wollen die Solinger Verkehrstechniker ihre ersten Erfahrungen auch dem kommunalen Arbeitskreis Straßenbeleuchtung vortragen. Vertreter aus 15 Städten, darunter aus Düsseldorf, Bonn, Münster, Wuppertal und Remscheid, werden dann in Solingen erwartet.

Finanziert wird das Solinger Testprojekt mit Unterstützung des Bundes: Rund 28 000 Euro müssen für die neue Technik investiert werden, 40 Prozent dieser Summe werden aus dem Investitionsprogramm für energetische Sanierung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert.

Über die 17 neuen Leuchten auf der Probestrecke, die mit einem selbst entwickelten Managementsystem verbunden sind, erhalten die Verkehrstechniker vielfältige Messergebnisse. "Das größte Potenzial bei LED-Leuchten ist, dass man sie dimmen kann. Das geht beim bisherigen System nicht", wissen Schulz und Dorenbeck mit Blick auf die herkömmlichen Straßenleuchten (Natriumdampfhochdrucklampen).

So könne zum Beispiel jetzt im Testgebiet die unterschiedliche Reflektion bei verschiedenen Witterungsverhältnissen — Trockenheit, Schnee, Regennässe — berücksichtigt werden.

(RP)
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