Solingen Polizei: "Junge Fahrer sind Problemgruppe"

Solingen · 20 Jahre alt ist Fahrer, der auf dem abschüssigen Stück der Friedrich-Ebert-Straße vermutlich zu schnell unterwegs war und so einen Unfall mit tödlichen Folgen auslöste. Der Wagen erfasste im Kreuzungsbereich vor der Walder Gesamtschule eine 77-jährige Fußgängerin, die an der Ampel auf Grünlicht gewartet hatte. Sie ist an den Folgen des schweren Unfalls gestorben (wir berichteten).

 An der Unfallstelle an der Friedrich-Ebert-Straße/Ecke Wiedenhofer Straße in Wald haben Passanten Kerzenlichter aufgestellt.

An der Unfallstelle an der Friedrich-Ebert-Straße/Ecke Wiedenhofer Straße in Wald haben Passanten Kerzenlichter aufgestellt.

Foto: stephan Köhlen

An beiden zurückliegenden tödlichen Verkehrsunfällen in Solingen sind ebenfalls junge Fahrer beteiligt gewesen. Ein 25-jähriger Lastwagenfahrer hat vor drei Wochen eine 85-jährige Fußgängerin auf dem Bürgersteig der Weyerstraße übersehen und mit seinem Fahrzeug erfasst. Die Seniorin erlag ihren schweren Kopfverletzungen. 18 Jahre alt war der Fahrer, der im Februar vergangenen Jahres einen Fußgänger (62) beim Überqueren der Merscheider Straße abends erfasste und tödlich verletzte.

"Junge Fahrer sind eine Problemgruppe", sagt Michael Bartsch, Leiter der Direktion Verkehrsunfallprävention im Polizeipräsidium Wuppertal. Die Statistik würde dies belegen. So sind Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil überproportional an Unfällen beteiligt. Die Polizei setzt hier verstärkt auf Prävention. Beispiel: "Crash-Kurs" heißt ein Präventionsprojekt am 19. Dezember im Stadttheater, das sich speziell an junge Fahrer richtet.

Pkw wurde sichergestellt

Auch nach dem schweren Verkehrsunfall am vergangenen Freitag in Wald im Kreuzungsbereich von Bereich Friedrich-Ebert-/Wiedenhofer und Schwindstraße analysiert die Polizei akribisch den Unfallhergang. Nach den Worten von Polizeisprecher Alexander Kresta ist beispielsweise das Fahrzeug des 20-Jährigen ein wichtiger Spurenträger. Die Beschädigungen an dem Wagen geben Sachverständigen beispielsweise wichtige Hinweise zur gefahrenen Geschwindigkeit des Unfallwagens. Der Pkw ist denn auch am Freitag sichergestellt worden. Jetzt ist Detailarbeit gefragt. Deshalb nimmt es viel Zeit in Anspruch, bis alle Ermittlungen bei der Polizei abgeschlossen sind. Anschließend, so Alexander Kresta, wird das Verfahren an die Staatsanwaltschaft abgegeben: Diese entscheide über den weiteren Verlauf des Verfahrens. Zu entschieden ist, ob gegen den 20-jährigen Fahrer Anklage wegen fahrlässiger Tötung bei einem Verkehrsunfall zu erheben ist. Die Polizei sucht aber noch Zeugen und fragt: Wem ist der elf Jahre alte, silbermetallic-farbene VW-Golf am vergangenen Freitag vor 13.45 Uhr in Wald aufgrund seines Fahrverhaltens aufgefallen? Wer hat den Wagen kurz vor dem Unfall gesehen und kann Angaben zur gefahrenen Geschwindigkeit und des Abbiegevorgangs machen. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0202/2840 entgegen.

(RP)
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