Volleyball Volleys-Talente werden ihren Weg gehen

Solingen · Simon Hengesbach und Paul Habedank sind erst 16 Jahre alt, stehen aber schon im Blickfeld von Zweitliga-Coach Werscheck.

Immer wieder sorgen Paul Habedank und Simon Hengesbach für Erstaunen. Nämlich dann, wenn sie erzählen, dass sie erst seit knapp drei Jahren Volleyball spielen. "Alle denken, dass wir schon viel länger dabei sind, und sind dann sehr überrascht, dass es nicht so ist", erklärt Paul, der mit seinen 16 Jahren bereits 1,93 Meter groß und so auf dem Weg zum perfekten Volleyball-Gardemaß ist. Simon - ebenfalls 16 Jahre alt - ist nur sechs Zentimeter kleiner. Zusammen spielen sie bei den TSG Solingen Volleys in der Altersklasse U 18/U 20 von Trainer Frank Engels sowie in der dritten Herrenmannschaft, die gerade in die Landesliga aufgestiegen ist.

Und auch sonst haben die beiden einige Gemeinsamkeiten: Bevor sie zum Volleyball kamen, waren sie als Fußballer aktiv. Paul beim VfB, Simon bei Wald 03. Ersterer startete währenddessen seine Volleyball-Laufbahn, musste sich aber - weil er auch noch Geige im Orchester spielt - aus Zeitgründen für eines der beiden sportlichen Hobbies entscheiden. "Volleyball macht einfach mehr Spaß, und ich habe mich dort - im Gegensatz zum Fußball - weiter verbessert", erklärt der Zehntklässler. Simon hingegen musste aufgrund einer Knieverletzung die Fußballschuhe nach acht Jahren an den Nagel hängen. Und weil seine ganze Familie bei den Volleys aktiv ist, lag es für den Elftklässler auch nahe, sich dort mal umzusehen.

Auch wenn beide das Gymnasium Vogelsang besuchen, gekannt haben sie sich vorher nicht. "Jetzt aber sind wir dicke Kumpels", sagt Simon. Neben zahlreichen Trainingseinheiten und den Spielen am Wochenende in der Halle haben sie sich dazu entschieden, auch beim Beachvolleyball ein Team zu bilden. Bereits seit dem Herbst wird einmal pro Woche auf Sand trainiert, Turniere werden jetzt folgen. "Priorität hat aber eindeutig die Halle", sagt Paul.

Und da sind der Diagonalangreifer Paul und der Mittelblocker Simon bereits in den Fokus von Bernd Werscheck gerückt. Der Trainer der ersten Mannschaft, die in der 2. Bundesliga um die vordersten Plätze mitmischt, sieht es als seine Aufgabe an, junge Spieler behutsam an das Zweitliga-Team heranzuführen. Während Paul bereits ein paar Mal mittrainieren durfte, hatte Simon Pech: Bei ihm kam bislang immer wieder etwas dazwischen. "Das Leistungsniveau ist natürlich extrem hoch", erzählt Paul. "Die Bälle sind um einiges schneller. Aber es macht sehr viel Spaß. Bernd ist ein top Trainer. Und alle sind sehr nett und feuern einen an." Thomas Stark sei besonders freundlich und hilfsbereit gewesen. "Paul ist absolut ein Talent", sagt Bernd Werscheck. "Er ist groß und hat als Linkshänder optimale Voraussetzungen. Er wird seinen Weg machen."

Wohin dieser Weg allerdings führen wird, darüber machen sich die beiden Volleys-Talente keine allzu großen Gedanken. Paul erklärt: "Ich möchte besser werden und natürlich weiterhin gerne in die erste Mannschaft eingebunden sein. Aber man weiß ja auch nicht, was nach dem Abi passiert - deshalb schaue ich einfach mal." Ähnlich sieht es Simon: "Ich würde gerne mit dem Zweitliga-Team trainieren und dann abwarten, ob ich den Sprung dorthin schaffen kann."

Zu der Lockerheit gesellt sich bei dem Duo aber auch eine gehörige Portion Ehrgeiz: Paul hat als Linkshänder einen großen Vorteil, will aber in Sachen Beweglichkeit und Sprungkraft noch besser werden. Auch bei Simon steht die Sprungkraft auf dem Programm, ebenso wie eine Verbesserung der Schnelligkeit, die besonders auf der Mitteposition sehr wichtig ist. "Wenn sie weiter gut trainieren, werden sie ihren Weg gehen", sagt Werscheck - und wer weiß, ob und wann dieser zum ersten Mal in seinen Kader führen wird.

(sbi)
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