Baseball Alligators lösen ihr Catcher-Problem

Solingen · Der Deutsche Baseball-Meister hat David Selsemeyer zurückgeholt. In Rotterdam fiel das zweite Spiel aus.

 André Hughes wirft auf dem bereits am Samstag arg aufgeweichten Rasen in Rotterdam. Einen Tag später konnte das zweite Spiel gegen den niederländischen Meister wegen Regens nicht stattfinden.

André Hughes wirft auf dem bereits am Samstag arg aufgeweichten Rasen in Rotterdam. Einen Tag später konnte das zweite Spiel gegen den niederländischen Meister wegen Regens nicht stattfinden.

Foto: Robert Bos/Neptunus Rotterdam

Überraschend kam sie nicht, die Bestätigung der Alligators, dass David Selsemeyer mit sofortiger Wirkung von den Haar Disciples nach Solingen wechselt. "Es ging nur noch um einen kleinen Betrag, den wir aufgrund des Transfers nach München überweisen mussten", erklärte Sportvorstand Guido Götze. "Alle Unklarheiten sind nun beseitigt, so dass David zum Saisonauftakt am Ostermontag für uns spielberechtigt sein wird." Der Wechsel hatte sich bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Spätestens nachdem der Baseballer auf seiner Facebook-Seite die Alligators als neuen Arbeitgeber angegeben hatte, waren die Dinge eigentlich klar.

Der Deutsche Meister schließt mit dem Wechsel die Lücke auf der wichtigen Catcher-Position. Da sich Etatspieler Julian Steinberg einer Knie-Operation unterziehen muss, hätte die Verantwortung alleine auf dem unerfahrenen Joe Weidemann gelegen. In der Vorbereitung hatte sich aber abgezeichnet, dass die Aufgabe noch eine Nummer zu groß für den jungen Spieler sein würde, so dass der Verein reagieren musste. "Als es klar war, dass Julian ausfallen würde, habe ich Kontakt zu David aufgenommen. Er hatte ohnehin vor, sich im kommenden Jahr wieder in Solingen niederzulassen. Das hat die Sache jetzt beschleunigt", sagt Götze.

Selsemeyer spielte bereits 2013 eine Saison für den hiesigen Baseball-Bundesligisten und fühlte sich so wohl, dass er einen dauerhaften Wechsel seines Wohnorts anstrebte. Weil der Wechsel nun unverhofft schnell geschah, wird der Catcher unter der Woche zunächst nur selten hier trainieren können. "Er hat in München noch einiges zu erledigen, wird aber an den Spieltagen oder auch etwas früher zu uns pendeln", erklärt Götz.

Im letzten Testspiel bei Neptunus Rotterdam hat David Selsemeyer noch gefehlt. Dafür stand der Rest des Kaders gegen den niederländischen Meister auf dem Feld. "Ich bin ganz zufrieden mit der Partie", resümierte Trainer Norman Eberhardt. "Das Ergebnis ist in Ordnung, auch wenn wir erwartungsgemäß verloren haben. Vor allem aber haben die Jungs am Schlag viel besser gespielt." Das große Manko am Wochenende zuvor war die undisziplinierte Vorstellung mit dem Schläger gewesen. 26 Mal waren die Alligators in zwei Partien per Strike-out zurück auf die Bank gegangen. "Diesmal haben wir in einem Spiel acht Stück kassiert. Das passt gegen einen solch starken Gegner", meinte Eberhardt. Prompt sprangen auch mehr Treffer heraus. Elf Mal erwischten die Solinger die Kugel erfolgreich, drei Mal kamen sie per Freilauf auf Base. "Und der Gegner hat dazu ein paar Fehler gemacht. Denn so läuft es eben, wenn man den Ball ins Spiel bringt. Das sage ich ja immer", betonte der Coach.

Besonders erfolgreich war Nils Hartkopf mit einigen hart geschlagenen Bällen. Die Punkte markierten Sascha Brockemeyer, Florian Götze und gleich zwei Mal Luka Wolf. Der junge Spieler hinterließ auch defensiv einen guten Eindruck. "Da wäre ich mir auch in der Bundesliga nicht zu bange, Luka ins Außenfeld zu stellen. Offensiv muss er trotz der beiden Erfolgserlebnisse aber noch etwas arbeiten", sagte Eberhardt.

Auf dem Wurfhügel überzeugte Chris Mezger mit fünf starken Durchgängen, in denen es die Niederländer nur auf zwei Punkte brachten und neun Mal gegen den US-Amerikaner ausstrikten. Der eingewechselte André Hughes hatte einen etwas schwereren Stand. In den letzten drei Abschnitten ließ der Nationalspieler fünf Gegenpunkte zu. Mit Mezger und Hughes setzte Eberhardt etwas überraschend auf seine beiden besten Werfer in der gleichen Partie. "Das lag an der Wettervorhersage. Ich bin davon ausgegangen, dass das geplante zweite Spiel wahrscheinlich ausfällt."

Genauo kam es auch. Es regnete zu stark.

(trd)
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