Kommentar So geht man nicht mit Menschen um

Handball-Bundesligist Bergischer HC hat mit einem Torhüter verlängert und lässt dafür einen anderen gehen. Immerhin steht für die neue Saison bereits ein junger Keeper als Zugang fest. Dass ein Profiverein, der nicht mit einem übermäßigen Etat gesegnet ist, die Kostenrechnung aufmacht, ist vollkommen verständlich.

Wie die Verantwortlichen beim Bergischen HC aber mit der ganzen Angelegenheit umgegangen sind, ist dagegen höchst unprofessionell. Dass beiden Torhütern deutlich reduzierte Verträge angeboten wurden, ist die eine Sache - so riskierte man, ohne Not beide Spieler zu verlieren. Dass dann aber der eine Torwart noch nicht einmal darüber informiert wird, dass der andere verlängert hat, was gleichbedeutend mit seinem Aus in diesem Verein ist, ist ein starkes Stück. Geschäftsführer Jörg Föste verweist in diesem Zusammenhang auf Interna - dabei geböte es schlichte Höflichkeit gegenüber einem seit acht Jahren bei seinem Verein Angestellten, ihn über sein Aus in Kenntnis zu setzen, bevor man die Neuigkeit in der Öffentlichkeit der Unihalle hinausposaunt. Dass ein Spieler, der bei den Fans beliebt war, Sportler der Saison 2012/13 und Empfänger des Fairness-Preises 2011 wurde, erst im Gespräch vergrätzt und später mit einem versteckten Zweizeiler auf der Homepage abgespeist wird, setzt dem Ganzen die Krone auf.

So geht man nicht mit Menschen um. Mario Huhnstock hätte mehr Respekt und Wertschätzung, die er in der Mannschaft zweifellos hat, verdient gehabt.

(RP)
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