Handball Respekt vor dem Ex-Klub

Zwei Wochen nach dem denkwürdigen Sieg gegen die TSG Friesenheim greift der Bergische HC gegen Concordia Delitzsch wieder ins Meisterschaftsrennen der 2. Handball-Bundesliga Süd ein. Erneut wartet auf das Team um Torhüter Mario Huhnstock ein Spitzenspiel.

Raimo Wilde hatte das richtige Näschen, als er Mario Huhnstock vor dem Spitzenspiel gegen die TSG Friesenheim das Vertrauen schenkte und ihn zwischen den Pfosten beginnen ließ. In den Partien zuvor hatte der Coach des Handball-Zweitligisten Bergischer HC stets Jan Stochl starten lassen und den elf Jahre jüngeren Torhüter-Kollegen erst eingewechselt als es entweder überhaupt nicht lief oder in der Schlussphase alles schon gelaufen war.

Mario Huhnstock setzt sein typisches Grinsen auf, wenn er an den 30:29-Sieg gegen die Ludwigshafener zurück denkt. So stolz schaut er auch auf dem Feld, wenn ihm besondere oder wichtige Paraden gelingen. Während sich Jan Stochls Arbeit an jenem Abend auf zwei Siebenmeter sowie Wasser reichen und Tipps geben beschränkte, wehrte Mario Huhnstock einen Ball nach dem anderen ab. Selbstkritisch weiß der 23-Jährige einzuschätzen, dass ihm als junger Keeper noch die Konstanz fehle, um solche Leistungen jede Woche abzuliefern. "Ich arbeite daran", sagt er und nennt seinen Spannmann als internes Vorbild: "Jan hat in dieser Saison eigentlich noch gar kein richtiges Scheißspiel abgeliefert."

Zwei Wochen sind ins Handball-Land gegangen seitdem sich die Bergischen mit dem knappen Erfolg gegen Friesenheim aus ihrer kleinen Krise gespielt haben. Nach der Zwangspause – das Meisterschaftsspiel gegen den TV Korschenbroich wurde aufgrund der Länderspiel-Einsätze des Norwegers Kenneth Klev (BHC) und des österreichischen Keepers Thomas Bauer (TVK) auf Mittwoch, 11. November, verlegt – wartet auf den Tabellensechsten gleich das nächste Spitzenspiel. Mario Huhnstock wundert es nicht, dass sich Concordia Delitzsch morgen Nachmittag als Tabellendritter in der Bayerhalle vorstellt – auch wenn der Leipziger Vorstadt-Klub damit aktuell vielleicht zwei, drei Plätze zu hoch angesiedelt sei. "In der vorigen Saison sind sie nach der Winterpause eingebrochen und haben noch ihre gute Platzierung verspielt. Wenn sie das diesmal vermeiden, könnten sie unter den Top fünf landen", sagt der Keeper über den Verein, für den er vor seinem Wechsel zum Bergischen HC zwei Jahre lang gespielt hatte.

Freundschaftliche Kontakte

Aufgrund seiner freundschaftlichen Kontakte zu seinen ehemaligen Teamkollegen ("Wir hatten alle ungefähr das gleiche Alter") verfolgt Mario Huhnstock noch sehr genau, was in Delitzsch passiert. "In den Jahren zuvor hatten die Delitzscher auf der rechten Angriffsseite stets Probleme gehabt." Diese sind mit der Verpflichtung von Steve Baumgärtel und René Boese gelöst worden. "Jetzt gibt es im Kader kaum noch Schwachstellen." Dass die Concorden selbst den verletzungsbedingten Ausfall von Martin Hummel, dem Haupttorschützen der vorigen Saison kompensierten, spricht nach Huhnstocks Meinung für die neue Ausgeglichenheit des Delitzscher Kaders.

2. Handball-Bundesliga: Bergischer HC – Concordia Delitzsch (Sonntag, 17 Uhr, Bayerhalle Sonnborn).

(RP)
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