Radsport Auf den Spuren Fausto Coppis
Das letzte Rennen der erfolgreichen Saison 2009 mit mehr als 40 Podiumsplätzen – vornehmlich bei Jedermann-Rennen – ist kaum einen Monat her, da werden beim Solinger "Röltgen-Cycling-Team" bereits die Weichen für die kommende, im März beginnende Radsport-Saison gestellt. Um die gerade geschlossene Zusammenarbeit mit dem Fahrradhersteller Supreme zu präsentieren, lud der seit einem Jahr bestehende Amateur-Rennstall interessierte Hobbyfahrer an den Wupperhof ein.
Ludwig und Wüst testen auch
Aufgrund der guten Kontakte von Supreme-Geschäftsführer Franz Pütz fand auch Radsport-Prominenz den Weg an die Wupper, um die Möglichkeit zu nutzen, Neuentwicklungen einem Praxistest zu unterziehen. Die beiden bekanntesten Gesichter waren keine geringeren als der ehemalige Teamchef des Rennstalls T-Mobile Olaf Ludwig – der 1988 als Aktiver olympisches Gold holte sowie 1993 einen Etappensieg bei der Tour de France herausfahren konnte. Neben Ludwig konnten die Veranstalter noch Marcel Wüst gewinnen, der in seiner Profilaufbahn mehr als 100 Siege feierte und heute als ARD-Experte tätig ist.
Als ehemalige Sprinter sagte den Beiden das Profil der Teststrecke weniger zu. Vom Wupperhof führte der Weg hinauf nach Witzhelden, um anschließend werbewirksam mit einer Geschwindigkeit von mehr als 70 Kilometern pro Stunde einen Teil der alten WM-Strecke von 1954 herunter zu rasen. Hier hatte Fausto Coppi in strömendem Regen den Sieg davon getragen. "Als ich mit dem Wagen hierher gefahren bin, habe ich schon geahnt, dass das nicht mein Profil sein wird", sagte Ludwig bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit drei Jahren. Dabei quälte sich der Geraer sogar einmal zu weit den Berg hinauf. "Ich bin bis zum Biergarten da oben gefahren – der hatte aber leider nicht auf", scherzte Ludwig.
International besetztes Team
Etwas abseits des Trubels war Ingo Herrmann, einer der Fahrer des Röltgen-Cycling-Teams, ein gefragter Mann, beantwortete geduldig Fragen bezüglich des Solinger Rennstalls. Neben Fahrern aus dem gesamten Bundesgebiet bringen ein Belgier, ein Ungar und eine Britin internationales Flair in das rund 30-köpfige Team. Genauso international wie die Teammitglieder ist auch der Rennkalender gestaltet. Dem Trainingslager auf Mallorca im März werden wie in der vergangenen Saison Rennen in ganz Europa folgen. Der erste Saisonhöhepunkt wird dabei fast ein Heimspiel sein – "Rund um Köln" wird der offizielle Auftakt sein.
Besonderen Augenmerk legen die Verantwortlichen von Röltgen Cycling auf den Damenbereich. "Dort haben wir uns personell nochmals verstärkt und so sicher eine der besten Mannschaften in Deutschland." Hermann hofft auf Erfolge der zwölf Frauen im Team.
