Bergischer Hc Marinovic löst die T-Frage des BHC nicht

Solingen · Die "T-Frage" beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC spitzt sich zu. Die Verträge der Torhüter Björgvin Gustavsson und Mario Huhnstock laufen aus, und in Nikola Marinovic hat ein Kandidat bereits abgesagt.

Dass sich die BHC-Fans einen Verbleib von Huhnstock wünschen, ist kein Geheimnis. Als ihn Hinze gegen Göppingen in der 21. Minute aus dem Tor nahm, Gustavsson aber dann bis zur Halbzeit keinen Ball hielt, fragten mehrere Fans in der Pause entrüstet: "Was sollte denn der Wechsel?" Dass der Isländer nach dem Seitenwechsel einen Löwenanteil an der Aufholjagd hatte, die im 28:28 gipfelte, wurde dagegen von ihnen nach der Partie nicht thematisiert. Gustavsson hat augenscheinlich einen schwereren Stand bei den Fans als Huhnstock, und er hat nach Informationen unserer Redaktion dem Klub auch bereits mitgeteilt, dass er kommende Saison in keinem Fall mehr für den BHC spielen wird.

Zwar versicherte der 29-Jährige nach dem Göppingen-Spiel: "Ich fühle mich wohl hier, die Halle ist geil, wir haben eine tolle, junge Truppe mit ein paar älteren Spielern, und meine Familie und ich fühlen uns wohl in Haan", aber er sagte auch: "Darum geht es nicht. Es geht darum, was ich jetzt brauche für meine Karriere." Ansonsten betonte Gustavsson, dass er "nicht über Verträge sprechen" wolle, solange er mit dem BHC im "unglaublich wichtigen Abstiegskampf" stecke, denn: "Da stört das nur."

Huhnstock war da offener: "Ich habe im Dezember ein Angebot des Bergischen HC abgelehnt. Das hätte ich nicht gemacht, wenn ich es als vernünftig empfunden hätte. Das Angebot war in dieser Form für mich nicht annehmbar." Klare Worte des 28-Jährigen, der sich nicht zuletzt durch seine Vereinstreue mehr als das bislang unterbreitete Angebot erhofft haben dürfte. Seine mutmaßlich vorhandene Enttäuschung über die mangelnde Wertschätzung für seine Verdienste kleidete Huhnstock indes nicht in Worte, sondern erklärte: "Es fällt mir sehr schwer, den BHC zu verlassen. Ich bin 2007 hierher gekommen und fühle mich einfach sehr wohl hier."

Der Torwart betonte: "Fest steht noch nichts. Ich habe Angebote von anderen Vereinen - auch aus der Bundesliga. Aber natürlich bin ich nach wie vor gesprächsbereit." Nach Informationen unserer Redaktion soll Huhnstock ein Angebot vom souveränen Zweitliga-Spitzenreiter SC Leipzig haben.

Gut möglich also, dass beide Torhüter den BHC verlassen - damit hat sich die T-Frage weiter zugespitzt. Dabei hatte Geschäftsführer Föste vor rund einer Woche noch gesagt: "Es muss sich einfach entwickeln. Ich will diese Entwicklung nicht forcieren, und ich sehe auch keine Unruhe." Dass man bei den unterbreiteten Angeboten habe Geld sparen wollen, hatte Föste zurückgewiesen: "Das ist kein Faktor. Geld sparen ist nicht die Floskel, die wir verwenden, sondern: mit dem Geld auskommen, das wir haben. Wir sparen das, was wir uns nicht leisten können." Eine neue Nummer Eins im Tor wird er sich wohl aber leisten müssen.

(ame)
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