Solingen Schüler helfen Schülern

Solingen · 16 Oberstufenschüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule geben ihren Mitschülern aus den Klassen 5 und 6 Förderstunden in Mathe und Englisch. Das neue Projekt läuft erfolgreich und soll weiter ausgebaut werden.

Nadine Ebert findet Mathe interessant. Die Begeisterung für das Unterrichtsfach möchte die Elftklässlerin der Geschwister-Scholl-Gesamtschule ihren Mitschülern Dustin Meier, Funda Avci und Simone Schimanski aus der sechsten Klasse weitergeben. Mit Erfolg. „Wir lernen viel bei ihr. Die letzte Klassenarbeit war eine Zwei“, sagen die Sechstklässler. Englischarbeiten schreiben jetzt auch die Fünftklässler Emily Hackenberg, Nick Pohlmann und Robin Körner mit einem besseren Gefühl, seitdem Max Fritsche aus der Zwölf mit ihnen die Hausaufgaben bespricht, die Vokabeln abfragt und die Grammatikregeln noch einmal erklärt.

Nadine Ebert und Max Fritsche gehören zu den 16 Oberstufenschülern der Ohligser Gesamtschule, die ihren Mitschülern aus den Klassen 5 und 6 dienstagsnachmittags in Mathe und Englisch eine Förderstunde erteilen.

Schüler helfen Schülern – dies ist das Prinzip. Das Projekt soll Schule machen, unterstreicht Rektorin Ingeborg Friege. „Wir planen, es auszudehnen.“ Auch bei den älteren Schülern aus der Mittelstufe gebe es sehr viele Anfragen. Zugleich sei die Bereitschaft der Oberstufenschüler groß, die Förderstunden zu erteilen, freut sich die Rektorin über das Engagement. Nach ihren Worten belegt dies auch den Zusammenhalt unter den Schülern. „Es zeigt, dass sich die Großen für die Kleinen ins Zeug legen. Die Kinder können füreinander ein Stück Verantwortung übernehmen. Die Großen machen das gerne.“

Ziel des Projektes ist, Lernrückstände der Kinder möglichst früh zu beheben und Eltern eine kostengünstige Alternative zur üblicherweise recht teuren privaten Nachhilfe zu bieten.

Zwei Euro kostet die Zusatzunterrichtsstunde der Ohligser Oberstufenschüler pro Kind. Die Fünft- und Sechstklässler werden in Gruppen mit bis zu vier Kinder unterrichtet. Oberstufenleiter Helmut Zilske sowie Dagmar van Eykels, Abteilungsleiterin der Klasse 5 und 6, sind unmittelbar in das Projekt eingebunden.

Für Schulleiterin Friege ist diese Zusammenarbeit zwischen den Fachlehrern und Schülern ein großer Vorteil. Denn der Lernstoff könne den jeweiligen Kindern passgenau angeboten werden. Außerdem bekämen die Oberstufenschüler Tipps zur Gestaltung der Nachhilfestunden. Seit diesem Schulhalbjahr läuft das Projekt. Dazu werde sogar ein Art Vertrag abgeschlossen. Ingeborg Friege: Es soll verlässlich laufen.

„Das Projekt ist stark eingeschlagen“, sagt Oberstufenleiter Zilske über die große Resonanz. Es geht auf einen Wunsch von Eltern zurück. „Denn in Zeiten der zentralen Prüfungen und Lernstandserhebungen boomt der kommerzielle Nachhilfemarkt.“ Nach den Worten das Lehrers soll das für die Eltern vergleichsweise recht günstige Förderprojekt im nächsten Schuljahr einen festen Platz im zukünftigen Gangtagsstundenplan der Gesamtschule bekommen.

(RP)
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