Solingen Grünpfleger gesucht

Solingen · Nachdem in der Stadt die Emotionen hoch kochten, als die Stadt vorschlug, 30 ihrer 72 Grünanlagen zu veräußern, hat sie die zum Verkauf stehenden Flächen mehr als halbiert. Am Dienstag gibt es eine Bürger-Information.

Das neue Sparpaket, das die Stadtspitze am Donnerstag vorgelegt hat, ist ambitioniert. Ab 2013 sollen die städtischen Ausgaben um 45 Millionen Euro sinken. Dabei darf man bei den vielen neuen Sparmaßnahmen nicht außer acht lassen, dass es bereits eine Menge alter Spar-Vorschläge gibt, die derzeit noch in der Mache sind. Wie die Kostenreduzierung bei der Grünflächenunterhaltung. Jährliches Sparziel: 330 000 Euro bereits ab diesem Jahr. Inzwischen geht die Verwaltung davon aus, dass diese Summe erst ab 2012 erreicht werden kann.

Als die Verwaltung diesen Vorschlag im September Politik und Öffentlichkeit auf den Tisch knallte, formierte sich der Widerstand. Denn für viele Grünanlagen stand sogar ein Verkauf im Raum. Die Politik schickte die Verwaltung — auf Druck der Öffentlichkeit — in die Strafrunde. Die hat sie nun mit einem überarbeiteten Konzept verlassen. In den politischen Gremien (den Auftakt macht die Bezirksvertretung Wald am 8. März) stellt sie nun anhand von Steckbriefen die Möglichkeit jeder zur Disposition stehenden Grünanlage vor. 30 von insgesamt 72 städtischen Anlagen standen vor einem halben Jahr vor dem Verkauf oder einer Teilveräußerung. Mit der nun erfolgten Überarbeitung des Vorschlags hat die Verwaltung die zur Disposition stehende Fläche mehr als halbiert (auf 3,5 Hektar).

Zudem sieht sie inzwischen bei neun Grünanlagen den Ansatz für bürgerschaftliches Engagement. Neben den bekannten — der Initiative Liebenswertes Solingen für den Kannenhof und dem Eigener Heimatverein für den Pött — auch noch für sieben weitere Flächen: Frankenplatz, Garnisonstraße (eventuell Heimatverein), Pfalzstraße (Kindergarten), für die Flächen Unnersberger Allee/Eichenstraße sowie Unnersberger Allee/Goudastraße kämen der Heimatverein oder Anwohner in Frage, Weyerstraße/Stiehls Teich sowie die Burger Flächen Schloßbergstraße/Wupperinsel und Solinger Straße/Rathaus Burg. Für beide kämen aus Stadtsicht der Verschönerungsverein, der Verein Pro Burg oder der Schlossbauverein in Frage. Der Merscheider Schützenverein hat sich bereit erklärt, die Hege und Pflege der in diesem Jahr entstehenden Grünanlage am Neubaugebiet Richterweg zu übernehmen. Mit einigen interessierten Vereinen habe die Stadt schon gesprochen, andere würden in Kürze angesprochen, sagte Baudezernent Hartmut Hoferichter gestern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort