Omega-Areal in Solingen Zweikampf um das Omega-Gelände

Solingen · Fünf Investoren hatten sich für das Omega-Areal und die angrenzenden Kieserling-Hallen interessiert. Jetzt sind noch zwei Unternehmen im Rennen. Das Schlüsselgrundstück der Innenstadtentwicklung braucht ein klares Konzept.

  Die Stadt will das Omega-Gelände und angrenzende Kieserling-Hallen an einen Investor verkaufen.

Die Stadt will das Omega-Gelände und angrenzende Kieserling-Hallen an einen Investor verkaufen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Schnellschüsse und 08/15-Lösungen sind nicht vorgesehen. Vielmehr lässt man sich Zeit. Und aus den im Frühjahr noch fünf Interessenten für das letzte große Filet-Grundstück in der Solinger Innenstadt, sind mittlerweile nur noch zwei im Rennen, die das Omega-Gelände mit den angrenzenden Kieserling-Hallen erwerben und entwickeln möchten. „Wir sind in Gesprächen, auch mit der Familie Evertz“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol.

Liegen Vorschläge auf dem Tisch, will man verabredungsgemäß mit der Familie Evertz eine gemeinsame Lösung erarbeiten. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Nutzung – ein Mix aus Gewerbe, Wohnen, Gastronomie und Sondernutzungen für das innerstädtische Gelände zu erreichen. Die Fläche, die neu gestaltet werden soll, setzt sich aus dem ehemaligen Kieserling-Areal (ohne Möbel Boss), dem Firmenparkplatz südlich der Straße Birkenweiher und dem Grundstück der früheren Stahlwarenfabrik Omega zusammen. Der Wirtschaftsförderung gehören die Omega-Fläche (rund 4550 Quadratmeter) und – gemeinsam mit der Stadt – der Parkplatz (3045 Quadratmeter). Der Rest ist in Privatbesitz (Evertz).

Die Bereiche wurden in einem Bebauungsplan aufgenommen, den der Stadtrat vor gut zwei Jahren beschlossen hat. Darin ist eine „urbane Nutzungsmischung“ mit Firmen- und Wohngebäuden, Kultur und Gastronomie vorgesehen. Daran müssen sich die Projektentwickler halten. Nicht von den Planungen betroffen sind die Evertz-Verwaltungsgebäude entlang der Straße Birkenweiher, überdies die Musikschule und die Volkshochschule. „Es wäre schön, wenn es jetzt vorangeht“, sagt der Bürgermeister des Stadtbezirks Mitte, Richard Schmidt. Die eingereichten Vorschläge der potenziellen Interessenten sieht Schmidt derzeit noch „in der Auswertung“.

Wohnungen und Kleingewerbe – für den Bezirksbürgermeister wäre dies eine „zukunftsweisende Planung“, insbesondere auch mit Blick auf den Spielplatz in der Grünanlage Dickenbusch. Im Zusammenhang mit der Entwicklung des insgesamt gut drei Hektar großen Omega-/Kieserling-Geländes will die Politik die zwar schon vor Jahren beschlossenen Kreisverkehre am Dickenbusch beziehungsweise dem Omega-Gelände jetzt zumindest noch einmal prüfen lassen. „Wir müssen verkehrspolitisch etwas für die Innenstadt tun und dafür bis zur Etat-Aufstellung die Grundlagen schaffen“, heißt es aus Kreisen der CDU-Fraktion.

„Im Laufe des Jahres“, so der Abteilungsleiter Strategische Planung im Rathaus, Carsten Zimmermann, soll jedenfalls über das Omega-Areal eine Entscheidung getroffen werden. „Wann genau eine Entscheidung fallen kann oder ob man mit einem der Interessenten den weiteren Weg beschreiten möchte, kann man  noch nicht sagen“, erklärt Zimmermann im Gespräch mit unserer Redaktion. Es sei von vielen Faktoren abhängig. Hier wolle sich weder die Familie Evertz, noch die Stadt Solingen unter Druck setzen lassen. „Und wir wollen auch keinen Investor unter Druck setzen“, betont Carsten Zimmermann. Zumal das Omega-Quertier das Schlüsselgrundstück der künftigen Innenstadtentwicklung. Deshalb sei Geduld und eine weise Entscheidung angesagt, ergänzt der Abteilungsleiter Strategische Planung im Rathaus.

Es komme darauf an, dass ein „urbanes, gemischtes Quartier mit einer hohen Aufenthalts- und Gestaltungsqualität als Scharniergrundstück zwischen dem Südpark und der Innenstadt entsteht“. Und Carsten Zimmermann stellt klar: „Nur wenn die Familie Evertz und die Stadt restlos überzeugt sind von einem städtebaulichen, tragfähigen Konzept, das auch auf den Ergebnissen des Ideenwettbewerb aufbaut, werden wir die nächsten Schritte gemeinsam angehen.“

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