Rafael Baena Gonzalez - Neuzugang des Bergischen HC Ein Kraftpaket mit viel Erfahrung

Solingen · Rafael Baena Gonzalez lautet sein voller Name. Der Neuzugang von den Rhein Neckar Löwen ist jemand, dem man gerne begegnet.

Freundlich lächelnd und scheinbar in sich ruhend, schafft er sofort eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Dass er nach drei Jahren in Deutschland auch ganz gut Deutsch spricht, macht es für den Zugang des Bergischen HC zudem leicht, sich in seiner neuen Mannschaft zu integrieren.

Auf dem Handballfeld ist die Begegnung mit dem 1,91 Meter großen Kreisläufer zumindest für seine Gegenspieler weniger angenehm. Da arbeitet er wie ein Löwe für seine Mannschaft, ist ein ständiger Unruheherd, setzt seinen Körper für Sperren ein, explodiert Richtung Tor, wenn er angespielt wird. Obwohl der Bergische HC sicher schon letzte Saison mit Max Darj und Leos Petrovsky nicht schlecht besetzt war, wollte man den 35-jährigen Spanier von den Rhein-Neckar-Löwen haben, als er auf dem Markt war.

„Ich wollte weiter Bundesliga spielen, schließlich ist das die stärkste Liga der Welt“, sagt Baena Gonzalez und lächelt. Bis ins stolze Sportleralter von 32 hat er noch in Spanien gespielt, mit Ademar Leon zuvor auch mal in der Champions League, war Nationalspieler und wurde dann von den Rhein Neckar Löwen nach Deutschland geholt. Zunächst als Übergangslösung für den damals verletzten Hendrik Pekeler.

Er machte seine Sache so gut, dass er einen Anschlussvertrag für zwei Jahre erhielt – als besondere Option im Angriffsspiel. Oft kam er als siebter Feldspieler, riss die nötigen Lücken. Vor diesem Hintergrund sind 228 Tore in 134 Pflichtspielen für die Löwen – bei jeweils nur begrenzter Spielzeit – eine tolle Bilanz. „Er hat einen niedrigen Schwerpunkt, ist immer anspielbar und arbeitet viel für die Rückraumspieler“, beschreibt BHC-Trainer Sebastian Hinze die Vorzüge des Spaniers, von denen man sich auch beim BHC neue Möglichkeiten im Angriff verspricht.

Vom Champions-League-Teilnehmer zum Aufsteiger – für Rafael Baena ist das kein Problem. Auch die Enttäuschung der verpassten Meisterschaft – es wäre die dritte in Folge mit den Rhein-Neckar Löwen gewesen – hat er abgehakt. Dafür hat er längst eine Erklärung gefunden – nämlich paradoxerweise den Pokalsieg in Hamburg Anfang Mai nach vielen Jahren vergeblicher Anläufe. Baena: „Die Mannschaft hat so lange darauf gewartet, als es dann geschafft war, war der Kopf erst mal leer.“ Die Folge: Nur ein Punkt aus den folgenden drei Ligaspielen. „Danach haben wir zwar alles gegeben, aber es hat einfach nicht mehr gereicht.“

Sein Vertrag in Mannheim lief zum Saisonende aus, und beim BHC habe man schon nach dem ersten Telefonat mit dem sympathischen Spanier das Gefühl gehabt, dass das genau passen könnte, so Beirat Jörg Föste. „Wir müssen schauen, in welchen Phasen des Spiels er uns mit seiner Qualität am meisten helfen kann“, sagt Sebastian Hinze. Im ersten Testspiel am Samstag in Gevelsberg war Rafael Baena zeitweise sogar in der Abwehr im Einsatz. Das kennt er von den Rhein-Neckar Löwen kaum noch.

Baena Gonzalez konzentriert sich jedenfalls erstmal voll auf den Handball, hat seine Frau und die beiden Töchter Carmen und Elisa (5 und 3 Jahre alt) noch im verlängerten Urlaub in Spanien gelassen. Mit Hilfe des neuen Teammanagers Jan Artmann ist er derzeit noch auf Wohnungssuche und der Suche nach einem Kindergartenplatz für die Mädchen. „Erst wenn wir aus dem Trainingslager in Österreich zurückkommen, kommen die Drei hierhin. Vorher macht das ja keinen Sinn“, sagt Rafael Baena – und lächelt.

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