Solingen Fahrgastbeirat kritisiert Nahverkehrsplan

Solingen · Zwischenzeitlich drohte die hitzige Debatte aus dem Ruder zu laufen. Mitglieder des Fahrgastbeirates warfen sich in ihrer ersten Sitzung des Jahres gegenseitig destruktives Verhalten vor. Auslöser war die Kritik am Entwurf der Verwaltung für die Fortschreibung des Nahverkehrsplans, den der Planungsausschuss zunächst an die Bezirksvertretungen verwiesen hat. Darin gebe es noch Änderungen, über die der Fahrgastbeirat nicht informiert sei, sagte dessen stellvertretender Vorsitzender Reiner Nießen verärgert. Zudem enthalte der Entwurf einige Fehler. Wohlwollend nahm der Beirat zur Kenntnis, dass die Verwaltung für die Linie 683 zwischen Burg und Wuppertal-Vohwinkel entgegen der ursprünglichen Planung wieder einen Zehn-Minuten-Takt anstatt Intervallen von 15 Minuten anstrebt. Zuspruch erhielten auch die Pläne, künftig an verschiedenen Orten der Stadt sowohl Taxibusse, als auch Kleinbusse einzusetzen. Allerdings kritisierte Dietmar Gaida (Grüne) die Vorlage im Hinblick auf den Einsatz von Kleinbussen zwischen Wald und Gräfrath. Die sollen von Montag bis Freitag nicht nach 20 Uhr fahren. "Um die Schichtarbeiter am Dycker Feld zu berücksichtigen, muss der Verkehr der Linie bis 23 Uhr ausgedehnt werden", sagte Gaida. Zudem bemängelte er, dass die Pläne der Verwaltung entgegen den Forderungen aus dem Fahrgastbeirat auf den Kleinbuslinien Fahrzeuge mit 15 bis 30 Plätzen anstatt mit acht Plätzen vorsehen.

Die Beiratsvorsitzende Friederike Sinowenka (SPD) mahnte zu einem zügigen Abschluss der Gespräche. Schließlich soll der Nahverkehrsplan zum 15. Dezember umgesetzt sein. Bis dahin müssten unter anderem noch Fahr- und Dienstpläne geschrieben und Verträge unterzeichnet werden, erklärte Gabriele Zauke vom Stadtdienst Verkehr die Notwendigkeit des längeren Vorlaufs. Der Nahverkehrsplan soll im kommenden Winter den alten aus dem Jahr 1997 ersetzen. Auf der Tagesordnung stand auf der Sitzung auch das Marketingkonzept der Verkehrsbetriebe. Das sieht unter anderem eine bessere Bindung von Abonnenten vor. Für Neukunden gibt es künftig eine umfangreiche Beratungsmappe. "Manche Kunden wissen nach längerer Zeit immer noch nicht, welche Möglichkeiten ihnen ihr Ticket bietet", erklärte Stadtwerke-Mitarbeiterin Karina Lippe. Deshalb sei es wichtig, öfter das Gespräch mit den Kunden zu suchen.

Silke Rampe, Sprecherin der Verkehrsbetriebe, verwies zudem auf das Kundencenter in Ohligs und neue Vorverkaufsstellen. Neue Infobroschüren seien zudem bereits in Arbeit. Die nächste Sitzung des Beirates findet im Mai statt.

(ied)
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