Solingen Glashäuser zu: Stadt und Botanischer Garten streiten

Solingen · Gäste des Botanischen Gartens müssen zurzeit auf einen Besuch des Kakteenhauses und des Bromelienhauses verzichten. Denn die Stadt hat die zwei Schauhäuser gesperrt. Der Grund: Eine EU-Richtlinie schreibt vor, dass die Dächer von Gebäuden wie diesen aus Sicherheitsgründen mit Doppelglas ausgestattet sein müssen, das bei beiden Häusern aber fehlt.

 Einblicke sind zurzeit nur von außen möglich: Die Stadt sperrte zwei Schauhäuser im Botanischen Garten, da sie einer EU-Richtlinie zuwiderlaufen.

Einblicke sind zurzeit nur von außen möglich: Die Stadt sperrte zwei Schauhäuser im Botanischen Garten, da sie einer EU-Richtlinie zuwiderlaufen.

Foto: Mak

Für eine Doppelverglasung fehlen sowohl der Stadt als auch der Stiftung Botanischer Garten das Geld – und das führt wiederum dazu, dass zwischen beiden zurzeit der sprichwörtliche Haussegen schief hängt. Nun ruhen die Hoffnungen auf einem Treffen von OB Norbert Feith und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter mit Stiftungs-Vertretern am Mittwoch im Rathaus.

Wie eine Lösung aussehen soll, ist augenblicklich aber noch vollkommen unklar. "Es geht um rund 30 000 Euro", sagte gestern der stellvertretende Stiftungs-Vorsitzende Matthias Nitsche. Als das Problem im vergangenen Jahr bekannt geworden sei, habe man der Stadt drei Vorschläge gemacht, die Doppelverglasung zu finanzieren. "So haben wir unter anderem angeregt, die von uns zu zahlende jährliche Pacht von 5000 Euro auszusetzen oder uns die Häuser für einen Euro zu übertragen", so Stiftungs-Vize Nitsche. Doch diese Lösungen seien vom Rathaus mit Verweis auf die Haushaltslage ebenso abgelehnt worden wie eine direkte Übernahme der Kosten durch die Stadt.

Dort verteidigte man gestern die Schließung der Schauhäuser. "Die Dächer sind laut Richtlinie nicht mehr sicher", sagte eine Rathaus-Sprecherin. Man bemühe sich jedoch, möglichst schnell ein Einvernehmen mit der Stiftung Botanischer Garten zu erreichen.

Darauf hoffen auch deren Verantwortliche. "Wir bringen der Stadt jedes Jahr eine Summe von 45 000 und 50 000 Euro ein", sagte Matthias Nitsche. Da sollte eine Lösung möglich sein, so der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung. Immerhin feiere der Botanische Garten dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Und dazu komme, dass es den Vereinsmitgliedern, die sich um die Pflanzen kümmern, auf Dauer nicht zuzumuten sei, die gesperrten Häuser nur noch mit Schutzhelmen zu betreten. Das ist nämlich seit der Sperrung Pflicht.

(RP)
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