Solingen Gemeinde kehrt in die Kirche zurück

Solingen · Nach zehnmonatiger Umbauzeit wird die Stadtkirche in Ohligs am Sonntag mit einem Festgottesdienst wiedereröffnet. Rund 1, 8 Millionen Euro investiert die Gemeinde in ihr "evangelisches Dorf".

Hell und einladend ist die neue Stadtkirche an der Wittenbergstraße geworden. Die alten Glasbausteine sind verschwunden, stattdessen ermöglichen hohe Fenster aus Klarglas den Blick nach draußen zu den alten Bäumen. Die freigestellte Empore reicht jetzt viel weiter ins Kirchenschiff. "Die schwebt richtig", sagt Werner Janßen vom Presbyterium der evangelischen Gemeinde.

Wenn der Baukirchmeister in der umgestalteten Ohligser Kirche steht und auf das Ergebnis der aufwändigen Umbauarbeiten blickt, spricht er von einem interessanten Spannungsbogen mit viel Glas und zahlreichen weiteren Details moderner Architektur. "Zugleich aber", betont Janßen, "ist die alte Stadtkirche noch gut erkennbar."

Gemeinde und Interessierte können sich davon am morgigen Sonntag selbst ein Bild machen. Mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr wird die Ohligser Stadtkirche nach zehnmonatiger Umbauzeit wiedereröffnet. Kantorei und Kammerorchester unter der Leitung von Kantorin Birgit Rohde wirken mit. Pfarrer Gunnar Krüger predigt. Zusätzlich ist die Stadtkirche am Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr für Besucher geöffnet. Jeweils zur vollen Stunde erklingt Orgelmusik. Am morgigen Nachmittag lädt die Gemeinde zudem im Jugendtreff "Café Kiste" im angrenzenden Park zum Kaffeetrinken ein.

Dies ist bereits ein Vorgeschmack auf die Zukunft. Der Kirchenumbau ist nach den Worten von Pfarrer Dirk Stark Teil eines neuen Gebäudekonzeptes. Unter dem Motto "evangelisches Dorf" wird die Gemeindearbeit des ersten und zweiten Pfarrbezirks im Herzen von Ohligs zentralisiert.

Dazu werden derzeit noch das Pfarrhaus an der Wittenbergstraße sowie der ehemalige "Konfirmandensaal" umgebaut. Neue Räume entstehen zudem in einem Anbau an die Stadtkirche. All dies öffnet sich mit großen Fenstern zu einem Innenhof. Im Frühsommer sind die zusätzlichen Gemeinderäume bezugsfertig.

1,8 Millionen Euro investiert die Ohligser Gemeinde in die Neugestaltung. Finanziert wird dies unter anderem über den Verkauf der Gemeindehäuser Erlen- und Mankhauser Straße sowie des früheren Pfarrhauses Bonner Straße.

"Es ist sehr stimmig", sagt Baukirchmeister Janßen mit Blick auf das Gebäudekonzept mit dem "evangelischen Dorf". Der einst sehr starre Altbereich ist in der neuen Stadtkirche verschwunden, ebenso die fest montierten Kirchenbänke.

Die eigens angefertigten Prinzipalstücke, Kanzel, Altar, Taufbecken, sind nun zu verrücken und ermöglichen verschiedene Gottesdienste. Als Clou gilt das Beleuchtungskonzept, so dass das Licht auf unterschiedliche Nutzungen abzustimmen ist.

Multifunktional sei die Kirche jetzt geworden, sagt Baukirchmeister Janßen. Verschiebare Glaswände lassen unter der Empore beispielsweise einen Gruppenraum im Kirchenschiff entstehen. Dieses bietet jetzt außer dem Sonntagsgottesdienst auch Platz für Theater- und Filmaufführungen. Für Podiumsdiskussionen, Konzerte und Vorträge wäre die Kirche zukünftig ebenso ein ansprechender Veranstaltungsort.

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(RP/ac)
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