Rommerskirchen Rentner sanieren Segensstation

Rommerskirchen · Drei Jahre dauerte die Renovierung des Denkmals an der B 477. Nun ist sie fertig. Senioren der St. Sebastianus-Bruderschaft Anstel leisteten einen Großteil der Arbeit.

 Das Kreuz wurde gründlich überholt, die Station an der B 477 neu bepflanzt und gepflastert. Monsignore Franz Josef Freericks segnete das Denkmal.

Das Kreuz wurde gründlich überholt, die Station an der B 477 neu bepflanzt und gepflastert. Monsignore Franz Josef Freericks segnete das Denkmal.

Foto: A. Anders

Noch im Februar hatte es eher düster ausgesehen: Rund 2000 Euro fehlten dem durch jüngere Kräfte verstärkten "rüstigen Rentnerklub" der St. Sebastianus-Bruderschaft um den Seniorenbeauftragten Peter Mahr noch, um die seit 2008 währende Restaurierung der Segensstation an der Bundesstraße 477 abschließen zu können. Sparkasse und VR-Bank sowie private Spender schufen Abhilfe und so war der Weg frei für den jetzt erfolgreich abgeschlossenen Endspurt.

Die Segensstation ist nun neu gepflastert und bepflanzt, das Kreuz wurde gründlich überholt. Bei der Feierstunde nach der Segnung des Denkmals durch Monsignore Franz Josef Freericks wurde ein merklich erleichterter Peter Mahr nicht müde, die Gemeinschaftsleistung zu würdigen, die den Erfolg erst ermöglicht hat.

"Die zehn Tannenbäume waren in gut drei Stunden weg", erinnert sich Theo Nix an den ersten Arbeitstag am 12. Oktober 2008. Nix ist als Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich Profi — die Sache war nicht ganz ungefährlich, hätten doch unsachgemäß gefällte Tannen leicht das Kreuz oder das Gemäuer der Segensstation demolieren können. An etlichen Wochenenden wurde seither kräftig in die Hände gespuckt, wobei der harte Kern der Truppe stets zuverlässig zur Stelle war.

Theo Nix hat auch den Kontakt zu Steinmetzmeister Robert Beerscht aus Münchrath hergestellt. Der bekam buchstäblich das kalte Grausen, als er sah, dass der Corpus des Kreuzes mit Ölfarbe gestrichen worden war. "Wir haben jetzt zumindest den Bestand gesichert", fasst Beerscht das Ergebnis der Arbeiten zusammen. Was das bislang nicht zu ermittelnde Alter der Segenstation angeht, vermutet er: "Mitte des 19.Jahrhunderts".

Gearbeitet werden musste streng nach den Auflagen der Oberen Denkmalschutzbehörde, die schon früh grünes Licht für die Sanierung in Eigeninitiative gegeben hatte. Die ursprüngliche Initiative kam vom früheren Ortsvorsteher und Brudermeister Hermann Küttelwesch. Der hatte 2006 in einem Bürgerantrag die Instandsetzung des Ansteler Wahrzeichens gefordert. Die Bezirkskonferenz der Gemeinde stellte später Mittel dafür zur Verfügung, nachdem sich der Seniorenklub 2007 das Projekt zu eigen gemacht hatte.

Ob die Segensstation künftig auch wieder Bestandteil der Fronleichnamsprozession wird, wie es manche Ansteler gern sähen, bleibt noch offen: Franz Josef Freericks jedenfalls ist "skeptisch, dass es uns gelingen wird, zu Fronleichnam die B 477 sperren zu lassen." Voraussetzung wäre der Bau der geplanten Umgehungsstraße, doch auch dabei ist der Geistliche nicht übermäßig zuversichtlich, dass die tatsächlich in naher Zukunft gebaut werden wird.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort