Rommerskirchen Rekordbeteiligung bei Winterausstellung

Rommerskirchen · Die dritte Winterausstellung ist mit 21 Teilnehmern die bislang größte. Neben erfahrenen Künstlerinnen kommen auch Newcomer zum Zug.

 Martha Reiter und Annu Koistinen hatten bereits eine Menge zu diskutieren während der Winterausstellung.

Martha Reiter und Annu Koistinen hatten bereits eine Menge zu diskutieren während der Winterausstellung.

Foto: H. Jazyk

Besucher des Rathauses haben in den kommenden zwei Monaten erneut Gelegenheit, im ersten Stock des Dienstleistungszentrums beim Betrachten zahlreicher Gemälde, Bilder und Skulpturen etwas länger zu verweilen. Schon bei der Premiere 2010 war es für die Initiatoren ausgemachte Sache, dass die "Winterausstellung" keine Eintagsfliege bleiben sollte. Gut rheinisch haben sie jetzt mit deren dritter Auflage eine neue Tradition gestiftet.

"Es ist eine Schande, dass so schöne Gänge leer stehen", erinnert sich Annu Koistinen an die ursprüngliche Idee, die nicht allein bei ihr den Gedanken wachrief, hier wirksam für Abhilfe zu sorgen. Von der jetzigen Resonanz war die über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Malerin ebenso überrascht wie Kulturamtsleiter Elmar Gasten: "Wenn es so weiter geht, dann wird der enge Flur hier im Rathaus schon bald nicht mehr ausreichen."

Insgesamt 21 Künstler sind diesmal vertreten, 2011 waren es noch zehn. Nichts geändert hat sich daran, dass die Künstlerinnen deutlich in der Mehrheit sind: 17 Ausstellerinnen stehen lediglich 17 Aussteller gegenüber. Zur Minderheit gehört etwa Volker Steffenhagen, der 2011 erstmals seit längerer Zeit wieder an einer Ausstellung teilnahm: Von der Popart beeinflusst, haben ihn Wälder immer fasziniert. Seit den 80er Jahren sind sie ein zentrales Thema seiner Arbeit, wie auch das großformatige Gemälde "Waldstück" zeigt, das ab sofort im Rathaus zu sehen ist. Erstmals bei der Winterausstellung dabei ist die Rommerskirchener Gleichstellungsbeauftragte Nicole Musiol. Seit zwei Jahren widmet sie sich wieder intensiver der Fotografie, wobei Fauna und Flora zu ihren favorisierten Motiven zählen. Eine Premiere ist die Winterausstellung auch für Kazuoko Okano und ihren Mann Yoshihisa Sankawa. Seit fast vier Jahrzehnten leben die beiden in Vanikum. Sowohl im In- und Ausland haben sie schon Ausstellungen bestritten, doch in der Gemeinde selbst waren ihre dreidimensionalen Bilder und Skulpturen bislang noch nicht zu sehen.

Martha Reiter, die mit Annu Koistinen, Dietmar Ungelenk und Monika Abts auch die dritte Winterausstellung organisiert hat, verweist darauf, dass ausschließlich Rommerskirchener Künstler vertreten sind. "Wir wollten bewusst dem Satz entgegenwirken, wonach der Prophet nichts im eigenen Land gilt" sagt die Evinghovenerin. Einzige Ausnahme war Daniel Merz: Ungeachtet seines Alters von gerade einmal 15 Jahren ist der Jüchener Realschüler fast schon ein alter Hase in der Kulturszene. Bereits 2011 war der Gitarrist für den musikalischen Part der Ausstellung zuständig.

Auch das Autorinnen-Duo Sigrid Konopatzki und Sylvia Filz hat der zweimalige Gewinner des Landeswettbewerbs "Jugend musiziert" schon bei Lesungen begleitet. Die Qual der Wahl hatte vorab die Jury, die etliche der über 70 eingereichten Kunstwerke aus Platzgründen ablehnen musste. "Vielleicht ist es ja sinnvoll, für die reinen Hobbykünstler eine eigene Ausstellung zu veranstalten", denkt Annu Koistinen. Zumindest nicht völlig undenkbar scheint, dass es neben der Winter- auch mal eine Sommerausstellung im Rathaus geben könnte.

(NGZ/ac)
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