Rommerskirchen Ramrather listen Wünsche fürs Dorf auf

Rommerskirchen · Die Gaststätte "Pömpche" hat im Sommer geschlossen. Geschäfte gibt es im Dorf schon lange nicht mehr.

 Was den Ramrathern so alles fehlt, bietet viel Gesprächsstoff (v.l.): Heinz-Walter Hupe diskutiert mit Johannes Strauch (SPD) und Karl Schütz (CDU) über die Infrastruktur und die Wunschliste für Ramrath-Villau.

Was den Ramrathern so alles fehlt, bietet viel Gesprächsstoff (v.l.): Heinz-Walter Hupe diskutiert mit Johannes Strauch (SPD) und Karl Schütz (CDU) über die Infrastruktur und die Wunschliste für Ramrath-Villau.

Foto: Hans Jazyk

Seit im Sommer die Traditionsgaststätte "Pömpche" geschlossen hat, fehlt in Ramrath und Villau auch der letzte öffentliche Treffpunkt. "Eine Anlaufstelle wäre schon schön", sagt Marc Schreiber vom Schützenverein, der seine Jahreshauptversammlung kürzlich im "Hoeninger Hof" abhielt. Auch wenn Peter Eßer als vielbeschäftigter "Gänsepeter" kein regelmäßiger Kneipenbesucher ist, bedauert auch er die Schließung des Lokals. Wer fragt, was in Ramrath und Villau denn so alles fehlt, stößt auf eine lange Wunschliste, wenn er sich nicht von mit einem knapp resignativen "Alles" begnügt.

Dabei sah es dort bis in die 80-er Jahre hinein gar nicht einmal so schlecht aus, was die soziale Infrastruktur angeht: Drei Geschäfte gab es im Ort, wo neben einer Bäckerei und einer Metzgerei sogar zwei Gaststätten vorhanden waren. Lange Zeit gab es einen Friseursalon und früher existierte sogar eine Tankstelle. All dies ist lange passé, nachdem schon vor etlichen Jahren mit der Bäckerei Nakaten das letzte Geschäft schloss, in dem es Lebensmittel zu kaufen gab.

"Die eigentliche Crux ist das fehlende Bauland", verweist der örtliche SPD-Ratsvertreter Johannes Strauch darauf, dass letztlich mehr Einwohner nötig seien, damit sich Geschäftsansiedlungen lohnten. Angefangen vom seit Jahren leerstehenden und langsam verrottenden Hammhof mit einer Fläche von 3800 Quadratmetern bis hin zum Sandpütz gäbe es hier noch etliche Möglichkeiten, so Strauch. Ramrath als Wohnort für junge Familien attraktiv zu machen, würde auch "den Kindergarten und die Schule in Hoeningen stärken", sagt er.

Sein CDU-Pendant Karl Schütz würde es begrüßen, wenn es einen Arzt gäbe: Viele Einwohner führt der Weg nach Neukirchen, Wevlinghoven oder Deelen. Die Grevenbroicher Nachbarorte liegen für viele Ramrather und Villauer auch zum Einkaufen nun einmal näher als Rommerskirchen selbst mit seinen eigentlich sehr vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Nötig wäre Karl Schütz zufolge angesichts des "völligen Mangels jeder Einkaufsmöglichkeit" zumindest ein "größerer Kiosk", wo für die Bürger auch Güter des täglichen Bedarfs erhältlich wären. Um insbesondere Senioren lange Wege zu ersparen, hielte er auch einen Kurierdienst für sinnvoll, mittels dessen sich kleinere Amtsgeschäfte erledigen ließen. Apropos Kurierdienst: Den haben Apotheken bereits eingerichtet, wobei Heinz-Walter Hupe sich eine Art Briefkasten wünscht, "wo die Leute Rezepte einwerfen können — damit wäre vielen alten Leuten geholfen", ist der gebürtige Ramrather überzeugt. Gehört hat er auch von einer Mietanfrage einer Bäckerei.

Einen kombinierten Rad- und Fußgängerweg zwischen Ramrath und Villau befürworten Karl Schütz und Johannes Strauch gleichermaßen. Ein Kapitel für sich sind die Busverbindungen: Da wäre es nach Auffassung von Politikern und Bürgern schon ein Fortschritt, wenn am Kapellchen in Villau eine Wendestelle für Busse eingerichtet werden könnte.

(NGZ/ac)
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