Landwirtschaftsmuseum Sinsteden Förderverein: Mit Schulen kooperieren

Sinsteden · Kindern und Jugendlichen einen praktischen Zugang zu Grundkenntnissen der Physik zu vermitteln, ist ein zentrales Anliegen des Fördervereins für das Landwirtschaftsmuseum in Sinsteden.

 Im Landwirtschaftsmuseum Sinsteden kümmern sich die Vorstandsmitglieder Claus Coermann (l.) und Klemens Becker um die Historie. Sie wollen die Geschichte von Case bewahren, aber auch junge Leute an das Museum heranführen.

Im Landwirtschaftsmuseum Sinsteden kümmern sich die Vorstandsmitglieder Claus Coermann (l.) und Klemens Becker um die Historie. Sie wollen die Geschichte von Case bewahren, aber auch junge Leute an das Museum heranführen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Auch wenn es schon 1998 offen zutage lag, hat es mehr als 20 Jahre bis zu einem  „Geständnis“ gebraucht: „Ja, es war ein Putsch“, räumt Claus Coermann schmunzelnd ein. Massenhaft waren damals Mitarbeiter des 1996 dicht gemachten Neusser Case-Werks in den im selben Jahr gegründeten Förderverein für das frisch eröffnete Landwirtschaftsmuseum eingetreten. Bei der damaligen Jahreshauptversammlung wählten die Case-Mitarbeiter dann durch und vertrieben damals noch aktive Rommerskirchener Lokalpolitiker aus der Vereinsführung. Klemens A. Becker, einst Mitglied der Geschäftsführung von Case, und Claus Coermann sind die letzten  Verbliebenen des damals neuen Vorstand: Bis heute amtieren Becker als Vorsitzender und  Coermann als Geschäftsführer des Fördervereins. „Wir wollten die Historie des Werks erhalten“, erzählt Coermann. Mit der vorwiegend politischen Besetzung des damaligen Vorstands wäre das nicht gegangen, ist er überzeugt.

Auch wenn die Vereinsübernahme 1998 nicht ungewürdigt geblieben ist, haben die Mitglieder des Fördervereins schlicht zu viel zu tun, als dass sie lange Zeit hätten, in Erinnerungen zu schwelgen. Am Herzen liegt dem Förderverein eher die Zukunft: Projekte für Kinder und Jugendliche sollen wieder aufgenommen werden, um ihnen Informationen über Landwirtschaft und Technik sowie beider Entwicklung zu bieten. Mit der bisherigen Museumspädagogin Eva Schmitt-Roth habe der Verein außerordentlich gut zusammengearbeitet. „Es ging uns nicht zuletzt  darum, den Kindern Grundlagen der Physik zu vermitteln. Das hat sich sehr gut bewährt und ist von den Lehrern sehr geschätzt worden“, sagt Coermann. Umso mehr freut es ihn und seine Mitstreiter, dass die längere Zeit vakante Stelle der Museumspädagogin wieder besetzt wurde. „Die Vereinsmitglieder möchten ihr bei der Einarbeitung behilflich sein“, freut sich Coermann auf die Kooperation mit der neuen  Pädagogin. Dies soll insbesondere die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Svensson sein. Für das Landwirtschaftsmuseum werben  die Technik-Enthusiasten bei jeder Gelegenheit. Beim Feldtag in Nordhorn vergangenen Sommer transportierte Jan Volkers den letzten bei Case vom Band gelaufenen Traktor per Tieflader nach Norddeutschland.  „Dort wurde er von Presse und Fernsehen begrüßt. Der Stand des Fördervereins war ständig umlagert und tausende Besucher wurden darüber informiert, dass es in Sinsteden ein Landwirtschaftsmuseum gibt“, erzählt Becker. Aktuell sind die Mitglieder mit  „Umzugsarbeiten“ beschäftigt: Den mit Material überquellenden Büroraum im alten Museumsgelände musste der Förderverein räumen. Stattdessen haben sie einen Container angeschafft, in dem ein Großteil der Case-Historie dokumentiert ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort