Dem Museum droht das Ende Kreis macht das Feldbahn-Museum dicht

Oekoven · Wegen Brandschutz-Mängeln darf das Feldbahnmuseum in Oekoven zurzeit nicht öffnen. Der Verein sieht sich in seiner Existenz bedroht.

Ute Mandelartz und Hausmeister Johannes Belay, der jetzt entlassen werden muss.

Ute Mandelartz und Hausmeister Johannes Belay, der jetzt entlassen werden muss.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Am 16. April würdigte der Landschaftsverband Rheinland die Verdienste von Marcus und Ute Mandelartz um das Feldbahnmuseum mit dem Rheinlandtaler. Zu den Gratulanten gehörte seinerzeit auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der in seinem Grußwort betonte, dass ein Hobby wie das des Ehepaars Mandelartz geeignet sei, so etwas wie Heimatgefühl vermitteln könne.

Drei Tage später folgte ein Donnerschlag des Kreises, der dieses Heimatgefühl für das Ehepaar Mandelartz in seinen Grundfesten erschüttert hat. Per Ordnungsverfügung legte der Kreis das Museum wegen Mängeln beim Brandschutz still. Angedroht wurde ein Ordnungsgeld in Höhe von „9600 Euro für die sofortige Nichtaufgabe der Nutzung“, was bedeuten soll, dass dieser Betrag fällig wird, wenn die Nutzung nicht sofort eingestellt wird. Die sommerlichen Fahrtage, die jeweils zu Monatsbeginn stattfanden, sind damit ebenso ersatzlos gestrichen, und auch die populären Nikolausfahrten in der Adventszeit erscheinen zum gegenwärtigen Zeitpunkt höchst unwahrscheinlich. Mehr noch: „Das Betreten des gesamten Geländes ist verboten“, sagt Mandelartz. Die Situation für den Verein sei ohne Einnahmen „existenzbedrohend“, so dessen Vorsitzender.

Die wichtigsten Beanstandungen - soweit es den Fahrbetrieb angeht - betreffen die Zufahrt sowie die ordnungsgemäße Befüllung des Löschwasserteichs. Erst gestern erreichte das Ehepaar Mandelartz ein Schreiben von Kreisdezernent Karsten Mankowsky. Demnach würde „eine schriftliche Bestätigung Ihres Brandschutzsachverständigen über die gesetzeskonforme Zufahrt und die genehmigungskonforme Befüllung des Löschwasserteiches“ ausreichen, um wieder Fahrtage stattfinden zu lassen, schreibt er. Dies liefe für die Zufahrt auf eine Drucklastprüfung hinaus - die es nicht kostenlos gibt, ebenso wenig wie ein Brandschutzkonzept, das den Verein Mandelartz zufolge 12.800 Euro kosten würde. Außer Frage steht für ihn, dass die Zufahrt problemlos von einem 16 Tonnen schweren Feuerwehrfahrzeug genutzt werden kann. Dies bestätigt Bürgermeister Martin Mertens aus eigenem Augenschein. Der Löschzug Evinghoven etwa hält seit Jahren dort Brandschutzübungen ab. Mertens bemüht sich derzeit, auf eine Duldung der Fahrtage durch den Kreis hinzuwirken.

Schlicht falsch sind für Mandelartz die Angaben zum Löschwasser: „Hier sind 400 Kubikmeter vorhanden“, sagt er. Der Verein habe bis jetzt schon 5000 Euro in der Angelegenheit ausgegeben. Mängel bestreitet er nicht, wohl aber ist die Schließung durch den Kreis in seinen Augen völlig unverhältnismäßig. 60.000 bis 100.000 Euro würde ihm zufolge die Beseitigung aller vom Kreis beanstandeten Mängel kosten - schwer zu schaffen und ohne die Einnahmen aus den Fahrtagen vollends unmöglich.

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