Rommerskirchen Konfirmation damals und heute

Rommerskirchen · Seit über 15 Jahren feiert die evangelische Gemeinde ihre Goldkonfirmanden. Nach 51 Jahren Selbständigkeit der Gemeinde werden bald die ersten Konfirmanden dabei sein, die vor 50 Jahren am Gillbach konfirmiert wurden.

 Pfarrer Thomas Spitzer (3.v.l.) feierte am Sonntag die Goldkonfirmation mit seinen Konfirmanden in Rommerskirchen.

Pfarrer Thomas Spitzer (3.v.l.) feierte am Sonntag die Goldkonfirmation mit seinen Konfirmanden in Rommerskirchen.

Foto: Michael Reuter

An seine Konfirmation kann sich Gerd Keuenhof noch genau erinnern: "Wir hatten zwei Jahre lang Unterricht. Dabei mussten wir sehr viel auswendig lernen." Zum Programm gehörten die Zehn Gebote in der Interpretation von Luthers Katechismus und manch anderes mehr. "Das alles mussten wir vor der Gemeinde vortragen. So etwas gibt es heute nicht mehr", sagt Keuenhof.

Konfirmiert wurde er in seinem Geburtsort Ehingen an der Donau. "Der Gottesdienst in der neugotischen Kirche dauerte sehr lange, bestimmt zwei Stunden", so der in Frixheim lebende Gerd Keuenhof, dem überdies auch der "strenge Pfarrer" noch in Erinnerung ist. Bei seiner Goldkonfirmation in der Eckumer Samariterkirche ging es für Keuenhof jetzt deutlich weniger streng zu.

Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte und sieben weiteren Mitgliedern der evangelischen Gemeinde konnte er am Palmsonntag die 50. Wiederkehr dieses für jeden Protestanten ganz besonderen Tages feiern. "Die Goldkonfirmation zu feiern, ist eine Frucht unserer Partnerschaft mit Karstädt", verweist Pfarrer Thomas Spitzer auf den vor mehr als 15 Jahren übernommenen Brauch. Nach dem 50-Jahr-Jubiläum der evangelischen Gemeinde 2011 ist diese bald in der Situation, die Goldkonfirmation mit Gläubigen zu feiern, die vor 50 Jahren in Rommerskirchen konfirmiert wurden.

Die in der Regel stets am Palmsonntag gefeierte Goldkonfirmation erfreut sich nach den Worten des Pfarrers bei den Betroffenen guter Resonanz. Dies gelte auch für solche, "die angesichts von Kindern und Karriere die religiöse Praxis ein bisschen haben schleifen lassen". Dass es in fortgeschrittenem Alter "oft eine Rückwendung zur Religion" gebe, ist für Thomas Spitzer ein Zeichen dafür, "dass Gott uns am Ende doch sanft und beharrlich wiederbringt". Was auch ein Thema seiner Predigt war, die sich angesichts des Evangeliums vom verlorenen Taler mit dem Verlieren und Wiederfinden befasste.

Auswendig gelernt werden müsse auch heute noch, verweist er auf den aktuellen Konfirmandenunterricht. Heute sei es so, dass zum Pensum auch der beliebte Psalm 23 "Der Herr ist mein Hirte" gehöre. Unterschiede möge es geben, doch im Kern ist es Thomas Spitzer zufolge nach wie vor so, "dass die Konfirmation dazu dient, jungen Leuten Orientierung und Halt zu geben, sie eben, fest zu machen".

Dass Auswendiglernen seine Vorteile hat, machte Keuenhof nach dem Gottesdienst deutlich: "Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele", lautete sein Konfirmationsspruch.

(NGZ)
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