Rommerskirchen Sportklubs kämpfen um Schüler

Rommerskirchen · Die Sportvereine befürchten große Mitgliederverluste bei Kindern durch das Angebot der Offenen Ganztagsschule. Das gilt auch für den

 Die Offene Ganztagsschule führt offenbar zum Mitgliederschwund bei Sportvereinen. Die wollen jetzt gegensteuern.

Die Offene Ganztagsschule führt offenbar zum Mitgliederschwund bei Sportvereinen. Die wollen jetzt gegensteuern.

Foto: R. Matzerath

Der Güterumschlag in den Neuss-Düsseldorfer Häfen stieg im vergangenen Jahr überproportional stark. Die Vorbereitung der Kooperation mit Köln liegt im Zeitplan.

, den größten Sportverein der Gemeinde.

Als sie 2003 eingeführt wurde, lag die Zielmarke der Offenen Ganztagsschule bei 25 Prozent aller Grundschüler. Dies ist längst überholt, nehmen doch mittlerweile deutlich mehr als 50 Prozent der Kinder, die eine der drei Rommerskirchener Grundschulen besuchen, dieses Betreuungsangebot wahr. Auch wenn die Sportvereine von Beginn an mit eigenen Angeboten im Boot waren, stellt sie die Entwicklung vor Probleme. Die dürften nach Auffassung von Günter Debets, dem Vorsitzenden des Gemeindesportverbands, mit der sukzessiven Einführung des Ganztags in den weiterführenden Schulen noch zunehmen.

"Die Kooperationen mit den Kindergärten und Schulen werden weiter umgesetzt", erklärte Debets bei der Jahreshauptversammlung des Turnvereins (TV) Rommerskirchen, dessen Chef er gleichfalls ist. Bei der Zusammenarbeit handele es sich allerdings eher um "eine Einbahnstraße", merkte Debets an. Profitieren würden davon ausschließlich die Schulen, was "kein böser Wille", sondern strukturell begründet sei.

Werde der Ganztagsbetrieb in der Sekundarstufe I das herrschende Modell, sei mit einem Rückgang jugendlicher Mitglieder in den Vereinen zu rechnen, so Günter Debets: "Das ist ein Dilemma." Achim Fischer, Leiter des Ausschusses für den Schulsport im Kreissportbund, hatte kürzlich betont, dass die Sportvereine das Rennen gegen den Ganztag allein deswegen nicht gewinnen könnten, weil es um gesetzliche Vorgaben gehe. Der Sportfunktionär empfiehlt den Vereinen, "daran zu partizipieren", etwa durch Sportangebote während der bald vorgeschriebenen Mittagspause in weiterführenden Schulen.

Im Vergleich zu anderen Vereinen halten sich die Probleme mit dem Ganztag beim TV aber noch in Grenzen: "Es drückt sich noch nicht gravierend in unseren Mitgliederzahlen aus", sagt Debets. Auch wenn es im Vergleich zu 2010 einen Rückgang gegeben habe, herrsche angesichts von 1093 Mitgliedern noch Konstanz — davor hatte der mit Abstand größte Sportverein der Gemeinde 1115 Mitglieder, 22 mehr.

Ein Versuch, Jugendliche für den Sport zu gewinnen, ist die "Sportnacht" von TVR, Jugendhaus "GIL'ty" und Kreis-Netzwerk "Sport und Bewegung": Deren dritte Auflage ist laut TVR-Geschäftsführer Maik Böhler für den 20. April von 21 bis 24 Uhr in der Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg geplant. Zielgruppe sind Jugendliche ab 14 Jahren. Alle Altersklassen ansprechen soll der Aktionstag "Bewegtes Rommerskirchen" am 6. Mai.

(NGZ)
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