Rommerskirchen Freundschaft erneuern

Rommerskirchen · Seit einem Jahrzehnt herrscht weitgehend Funkstille in den offiziellen Beziehungen zur Partnergemeinde Karstädt. Dies soll sich zum 20. Jahrestag der Partnerschaft im Herbst ändern: Geplant ist ein Besuch in Brandenburg.

Die Beziehungen zwischen Rommerskirchen und seiner brandenburgischen Partnergemeinde Karstädt standen durchaus schon mal in üppigerer Blüte: Vor ziemlich genau neun Jahren gedachten beide Kommunen des zehnten Jahrestags der 1991 vereinbarten Partnerschaft – wegen der Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 war die Feier seinerzeit um mehr als ein halbes Jahr verschoben worden.

Was damals wohl nur die wenigsten erwartet hätten: Auf politischer Ebene blieb es der bislang letzte Austausch. Im September wird die Partnerschaft nun 20 Jahre alt. Die Karstädter wollen die eingeschlafenen Beziehungen revitalisieren und haben vom 30. September bis zum 2. Oktober zur Feier eingeladen. Bis zur Mai-Sitzung des Rats haben die Fraktionen Gelegenheit, bei ihren Mitgliedern die Bereitschaft zum Mitfeiern zu erkunden. "Es gibt bereits Resonanz und zwar aus allen Fraktionen", sagt Kämmerer Hermann Schnitzler, der im Rathaus die Koordination übernommen hat. "Nach den Osterferien wollen wir uns auch an die Vereine wenden." Unter anderem ist geplant, dass die Rommerskirchener Gäste an einer Ratssitzung in Karstädt teilnehmen. Dabei sein werden im Herbst auch die Eckumer Hobbymusikanten, die als "Botschafter Rommerskirchens" alle paar Jahre dort ein Konzert geben. Dazu wird es nach den Worten von Jürgen Trefzger im Herbst aber wohl nicht kommen: "Das Wochenende liegt für uns ungünstig. Einige werden dann in Urlaub sein oder spielen bei anderen Terminen", erzählt der Chef der Hobbymusikanten.

Er selbst wird allerdings an der Geburtstagsfeier teilnehmen. Seine Frau Elke stammt aus Karstädt. 2003 haben sich die beiden dort bei einem Konzert der Hobbymusikanten kennengelernt, vor vier Jahren haben sie geheiratet – es war die erste und bis heute einzige Ehe, die im Zuge der Gemeindepartnerschaft geschlossen wurde. Jürgen und Elke Trefzger sind wohl die beiden Rommerskirchener, die am besten mit den Verhältnissen in Karstädt vertraut sind. "Ich bin etwa alle sechs Wochen da", berichtet der Eckumer. Dafür, dass es aktuell an einem regen Austausch mangelt, mag Trefzger nicht allein Rommerskirchen verantwortlich machen: "Von Karstädter Seite aus ist man genauso träge geworden."

Die Gemeinde im Kreis Prignitz habe sich deutlich zum Positiven verändert: "Der Aufbau Ost hat gewirkt, die Straßen sind in Ordnung und Karstädt ist ein schönes Dorf geworden." Auch wenn auf offizieller Ebene schon lange Funkstille herrsche, sind laut Jürgen Trefzger doch etliche gute Freundschaften und Bekanntschaften entstanden.

(NGZ)
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