Xanten Veener Landwirtschaft auf stabilem Niveau

Xanten · Ortsbauernschaft wählt heute einen Nachfolger für Karl-Heinz Ricken.

Xanten: Veener Landwirtschaft auf stabilem Niveau
Foto: Ralf Hohl (hohl)

In der Ortsbauernschaft Veen gibt es noch 43 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe mit jeweils mehr als vier Hektar Fläche. "Sie teilen sich insgesamt 2446 Hektar, so dass wir auf eine durchschnittliche Anbaufläche von rund 60 Hektar kommen. Das ist erstaunlich viel", sagt Karl-Heinz Ricken, seit 18 Jahren Veener Ortslandwirt.

Viel erstaunlicher ist allerdings, dass sich in der Amtszeit von Karl-Heinz Ricken die Zahl der Höfe nur marginal verändert hat. "Und das ist völlig gegen den Trend", so der Landwirt, der neben seinem Hof in Veen seit 1997 auch einen großen Betrieb im Spreewald in Brandenburg betreibt. Denn nicht nur im Kreis Wesel, sondern generell schreitet das Höfesterben unaufhaltsam voran. "Und zwar dramatisch", so der 52-jährige Landwirt.

Ricken bezeichnet sein Heimatdorf Veen wegen der stabilen Entwicklung gerne auch als "gallisches Dorf": "Wir lassen halt nicht alles über uns ergehen", so der Unternehmer und verweist auf den Wasser- und Bodenverband, der vor Jahren gegen starke Bestrebungen, ihn in die Lineg einzugliedern, selbstständig geblieben ist. Und das sei eine richtige Entscheidung gewesen, so Karl-Heinz Ricken. Der Veener hat eine Erklärung dafür, warum die Landwirtschaft im Ort nach wie vor auf gesunden Füßen steht. "Das hat viel mit dem guten Zusammenhalt im Ort zu tun", sagt er. "Wir diskutieren hart und kontrovers, aber am Ende ziehen wir alle an einem Strang. Wie in jeder guten Familie dringt nicht alles nach außen."

Die landwirtschaftlichen Betriebe in Veen seien sehr unterschiedlich ausgerichtet, beschreibt der Vorsitzende: "Es gibt Ackerbau-, Gemüse- oder Milchviehbetriebe, die alle stark sind, in einem gesunden Wettbewerb stehen und aus Veen herausstrahlen. Das macht viel aus."

Karl-Heinz Ricken wird bei der Winterversammlung der Ortsbauernschaft heute Abend nicht mehr für den Vorsitz kandidieren. "Drei Amtsperioden, insgesamt 18 Jahre, sind genug. Jetzt müssen jüngere ran", sagt der 52-Jährige. "Ich möchte meinen Rücktritt selbst bestimmen und nicht dazu aufgefordert werden." Das habe auch etwas mit Achtung vor dem Amt zu tun. Nachwuchs ist da. "In unserem Vorstand ist der jüngste Mitte 20 und der älteste Ende 70, das ist ein gutes Spektrum." Ricken ist zuversichtlich, dass heute Abend ein jüngerer Nachfolger gewählt wird, "Wir haben uns Leute ausgeguckt, die wir für geeignet halten. Ob sie dann tatsächlich gewählt werden, wird die Versammlung entscheiden."

Seinem Nachfolger möchte er keine Tipps geben: "Da mische ich mich nicht ein." Aber natürlich gebe es Themen, an denen über lange Zeiträume gearbeitet werden muss wie die Fortschreibung des Landschaftsplans. Auch hoffe er, dass Veen weiterhin seine starke Position in der Kreisbauernschaft behalte.

(RP)
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