Alpen Nachtfahrverbot schützt Kröten
Alpen · Aufgrund der milden Witterung hat die Wanderung von Kröten, Fröschen und Lurchen zu ihren Laichgewässern früher als üblich eingesetzt. Die Gemeinde Alpen und der Kreis Wesel haben reagiert und zum Schutz der Amphibien eine nächtliche Sperrung des Issumer Weges auf der Bönninghardt angeordnet. Neu ist in Menzelen-Ost die Sperrung der Gester Straße in Höhe des Menzelener Freizeitsees beziehungsweise der Lehmstraße aus Richtung Büderich. Auf beide Sperrungen wird großräumig hingewiesen. Sie erfolgen durch mobile Sperrbaken zwischen 18 und 7 Uhr.
Die Amphibienwanderung setzt ab einer nächtlichen Temperatur von sechs Grad ein. Regen begünstigt den Start der Laichplatzwanderung von Erdkröte und Teichmolch. Dann zieht es sie auch aus der weiteren Umgebung zu den Gewässern in denen sie geboren sind. Leider drohen ihnen vielfältige Gefahren. Insbesondere die Querung von Straßen bedeutet für viele nach wie vor das Todesurteil. Eine Erdkröte benötige rund 20 Minuten, um eine sieben Meter breite Straße zu überqueren, so die Nabu-Ortsgruppe Alpen. Um massenhaften Straßentod der geschützten Amphibien zu verhindern, werden Issumer Weg und Gester Straße für Autos nachts komplett abgeriegelt. "Leider gibt es Zeitgenossen, die das nächtliche Fahrverbot ignorieren. Davon zeugen mehrere überfahrene Erdkröten auf der Gester Straße", berichtet Christian Chwallek vom Nabu.
Schockiert sind die ehrenamtlichen Nabu-Helfer über Vandalismusschäden. An beiden Sperrbaken auf der Gester Straße wurden die Warnleuchten mutwillig abgerissen und die Sperrbaken beschädigt. Die entwendeten Leuchten wurden in einem gestohlenen Einkaufswagen mitten in Menzelen-Ost zurückgelassen.
"Dies ist kein Dummer-Jungen-Streich, sondern ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr", so Chwallek. Er hat Anzeige erstattet. Auch wenn das Nachfahrverbot eine Einschränkung bedeutet, hoffe er auf Verständnis der Autofahrer.
