Jüchen Rat kritisiert Biogas-Pläne

Jüchen · Der Gemeinderat hat eine Stellungnahme zur geplanten Biogasanlage in Hochneukirch verabschiedet. Die Gemeindeverwaltung beanstandet neben dem Standort auch die hohe Verkehrsbelastung durch Transporter.

 Auf diesem Gelände soll die von der NVV und von 80 Bauern geplante Biogasanlage gebaut werden.

Auf diesem Gelände soll die von der NVV und von 80 Bauern geplante Biogasanlage gebaut werden.

Foto: M. Reuter

Nicht nur die Bürger von Hochneukirch und Wanlo stehen Kopf. Auch der Rat der Gemeinde Jüchen hat jetzt Kritik an der geplanten Biogasanlage zwischen Wanlo und Hochneukirch geäußert. Die Verwaltung hat die Pläne der Stadt Mönchengladbach, wie bereits im Januar bei einer Informationsveranstaltung in Hochneukirch angekündigt, intensiv geprüft.

In einer Stellungnahme, die der Rat jetzt einstimmig beschloss, hat die Gemeinde Jüchen die Pläne der Stadt Mönchengladbach, die Herr des Verfahrens ist, erheblich kritisiert. Sie beanstandet unter anderem, dass die Stadt Mönchengladbach die Vorbelastungen durch den Tagebau Garzweiler "völlig unberücksichtigt" lasse. Auch eine Abwägung der Alternativstandorte fordert die Gemeinde. Geruchs- und Lärmbelästigungen durch die Anlage und der Einsatz von Rohstoffen sind ebenfalls ein Thema.

Der Bau der von der NVV und von 80 Landwirten geplanten, rund zehn Millionen Euro teuren Biogasanlage ist umstritten. Anwohner fürchten vor allem Lärm und Gestank. Bei einer öffentlichen Anhörung im Rheydter Rathaus haben insgesamt 901 Anwohner aus Wanlo, Beckrath und Hochneukirch Bedenken gegen die Biogasanlage geäußert. Um die Anlage bauen zu können, muss die Stadt Mönchengladbach den Flächennutzungsplan ändern und einen Bebauungsplan aufstellen. Im Herbst trifft der Stadtrat dann eine Entscheidung.

Bis zum kommenden Donnerstag muss die Stellungnahme der Gemeinde Jüchen der Nachbarstadt vorliegen. In dem Papier wird die Stadt etwa zu einer verbindlichen Zusage aufgefordert, dass ausschließlich Rindviehgülle und Mais verwendet werden dürfen. Denn in der aktuellen Begründung des Nachbarn heiße es, dass auch die Verwendung von "Landschaftspflegematerial", also Grünschnitt, vorgesehen sei. "Das widerspricht den Aussagen des Anlagenbetreibers", sagte Bürgermeister Harald Zillikens. NVV-Prokurist Paul Rutten erklärte dazu. "Wir verwenden nur sauberen Grünschnitt. Belastete Abfälle wären gar nicht genehmigungsfähig."

Auch das Verkehrsgutachten hat die Gemeinde gründlich geprüft. Zillikens forderte die Stadt zudem zu einer "verbindlichen vertraglichen Regelung" auf, dass die Fahrten zur Biogasanlage auf den im Gutachten bezeichneten Strecken erfolge. Demnach dürfen die Fuhrunternehmen während der Maisernte die Grubenrandstraße und Betriebswege von RWE nutzen.

(NGZ)
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