Rudern: Mit einer WM-Medaille in Richtung Athen

Wenn der Name der Stadt Mailand fällt, dürften die meisten Deutschen derzeit an Urlaub, Sonne und italienische Lebensart denken. Nicht so Frank Mager vom Neusser Ruderverein, nach den schönen Seiten der südeuropäischen Metropole steht ihm momentan nicht der Sinn.

Volle Konzentration auf das Unternehmen "Weltmeisterschaftsmedaille" ist angesagt. Mit seinem Partner Christian Gerlach (Limburg) will er ab Montag auf der Regattastrecke in Mailand möglichst aufs Siegertreppchen im Leichtgewichts-Zweier ohne Steuermann. Der Grund ist einleuchtend: Wer sich bei der WM gut präsentiert, hat bessere Chancen, gute Leute für die olympische Bootsklasse Leichtgewichts-Vierer anzuheuern, um nächstes Jahr den Sprung nach Athen anzupeilen.

"Es ist wichtig, unter Beweis zu stellen, dass wir in der Weltspitze mitfahren können. Und nach unserer Leistung bei der Rotsee-Regatta in Luzern haben wir hohe Ansprüche an uns selbst", meint Frank Mager im Hinblick auf das Weltcup-Rennen in der Schweiz, wo er mit Christian Gerlach hinter dem italienischen Duo Gaddi/Sancassani Zweiter geworden war. Ein Einlauf, mit dem Mager im Finale am Sonntag in einer Woche auch gut leben könnte. Denn die Italiener, im vergangenen Jahr schon Vize-Weltmeister, scheinen trotz, oder gerade wegen ihres für Ruderer hohen Alters, aktuell eine Klasse für sich.

Carlo Gaddi ist schon 42 Jahre, sein Partner Pedro Sancassani auch schon Ende 30. Dahinter gibt es neben dem Deutschen Meister aber noch zwei weiter Bote, die bei der Medaillenvergabe ein gehöriges Wörtchen mitreden wollen. Die Dänen und die Japaner, die auf dem Rotsee die Plätze drei und vier belegten. "Da wird die Tagesform entscheiden", glaubt Mager, der aber noch nicht zu weit vorausschauen will. Denn erst gilt es, am Montag den Vorlauf zu gewinnen, um direkt in den Endlauf zu kommen.

Gelingt das nicht, gibt's am Mittwoch im Hoffnungslauf ein zweite Chancen. Mager zur Taktik: "Wir fahren im Vorlauf voll auf Angriff, weil bis zum Endlauf genug Zeit zur Erholung ist." Dass die Form stimmt, haben die beiden Deutschen jedenfalls beim WM-Trainingslager in Ratzeburg nachhaltig unter Beweis gestellt. Im Relationsrennen, einem direkten Vergleich mit dem Schwergewichts-Zweier, nahm man der Konkurrenz aus dem eigenen Lager drei Sekunden ab. D. Beineke

(NGZ)
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