Fechten Mission Gold — Neusser helfen dabei

Die "Partner des Sports" unterstützen Säbel-Weltmeister Nicolas Limbach auf seinem Weg zu den Olympischen Spielen 2012 in London nicht nur finanziell. Die RheinLand-Versicherungen bieten dem BWL-Studenten auch die Möglichkeit einer späteren beruflichen Karriere.

 Unterschrieben den Vertrag: RheinLand-Vorstand Christoph Buchbender, Nicolas Limbach, AOK-Regionalleiterin Marion Schröder (v.r.).

Unterschrieben den Vertrag: RheinLand-Vorstand Christoph Buchbender, Nicolas Limbach, AOK-Regionalleiterin Marion Schröder (v.r.).

Foto: L. berns

Nicolas Limbach macht nicht viele Worte. Rückblickend auf seine ersten Olympischen Spiele, bei denen er 2008 in Peking Platz neun belegte, sagt er: "Das war auch für mich eine Enttäuschung." Vorausschauend auf London 2012 stellt der amtierende Weltmeister und Weltranglistenerste im Säbelfechten ebenso lapidar fest: "Ich will da nicht aufs Treppchen. Ich will Gold holen."

Seit Montagabend hat der 24-Jährige ein Stück materielle Sicherheit auf dem Weg dahin, von der er selbst sagt: "Das macht es mir mental leichter." Denn am Montagabend unterzeichneten Nicolas Limbach und die "Partner des Sports" einen bis 31. Dezember 2012 datierten Vertrag, mit dem der Zusammenschluss von einem Dutzend Unternehmen den Säbelweltmeister monatlich mit 500 Euro unterstützt.

Auf den ersten Blick ein vergleichsweise geringer Betrag, der für Limbach aber einen großen Unterschied bedeutet: Bislang bestritt der Student der Betriebswirtschaftslehre seinen Lebensunterhalt nämlich aus Zuwendungen der Sparkassenstiftung Sport des Rhein-Kreises und den Prämienzahlungen der Deutschen Sporthilfe. Letztere richten sich in ihrer Höhe aber vornehmlich nach Erfolgen und Platzierungen. "Und da bin ich nach den Olympischen Spielen in eine echte Finanzklemme geraten", sagt Limbach.

Dass er sie über die NGZ öffentlich machte, hat ihm nicht nur freundliche Worte eingebracht. Doch die Berichterstattung machte Christoph Buchbender auf Limbachs Lage aufmerksam. Und weil der Vorstand der in Neuss ansässigen RheinLand-versicherungen findet, "dass eine solche Sportlerkarriere nicht von vergleichsweise geringen Beträgen abhängen darf", handelte er umgehend.

Und das zweigleisig. Zum einen überzeugte er die "Partner des Sports", deren Sprecher Buchbender ist, davon, erstmals einen Sportler oder ein Projekt außerhalb der Neusser Stadtgrenzen zu fördern, schließlich startet Limbach seit seinem fünften Lebensjahr für den TSV Bayer Dormagen. "Damit haben wir überhaupt kein Problem, die beteiligten Unternehmen arbeiten ja auch über die Stadtgrenzen hinaus", sagt dazu Horst Ferfers, Sportdezernent der Stadt Neuss, die ebenfalls zu den "Partnern des Sports" gehört.

Zum anderen zeigt er Limbach, der sein BWL-Studium in Düsseldorf abbrach, "weil dort keinerlei Rücksicht auf meinen Sport genommen wurde" und nun stattdessen in einem eigens auf Spitzensportler zugeschnittenen Studiengang (Kommilitonin unter anderem Biathletin Kati Wilhelm) "International Management" an der Fachhochschule Ansbach studiert, eine berufliche Perspektive in seinem Unternehmen auf. "Es gibt ein Leben nach dem Sport", sagt der Weltmeister, "und dafür will ich mir eine vernünftige Basis schaffen."

(NGZ)
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