Korschenbroich Sechs Millionen fürs Wasser

Korschenbroich · Mit einem so genannten Molch wird die Leitung, die die Brunnenanlage Lodshof mit dem Wasserwerk Hoppbruch verbindet, ausgetestet. Nach der Inbetriebnahme soll der Grundwasserspiegel dauerhaft gesenkt werden.

Mit einem so genannten Molch wird die Leitung, die die Brunnenanlage Lodshof mit dem Wasserwerk Hoppbruch verbindet, ausgetestet. Nach der Inbetriebnahme soll der Grundwasserspiegel dauerhaft gesenkt werden.

Korschenbroich Das etwa kniehohohe weiße Teil aus Schaumgummi sieht futuristisch aus. Ein bisschen, als gehöre es zu einer Rakete. Oder wie eines dieser Agenten-Spielzeuge, mit denen James Bond den Bösewichten dieser Welt das Handwerk legt. "Molch" heißt das Reinigungs- und Inspektionsgerät, mit dem Norbert Eßer und seine Mitarbeiter die 5,8 Kilometer lange Leitung von der Brunnenanlage Lodshof zum Wasserwerk Hoppbruch überprüfen. Eßer ist der Baubeauftragte der "Niederrheinischen Versorgung und Verkehr AG" (NVV), deren Tochterunternehmen "Niederrhein Wasser" die zwei neuen, rund 30 Meter tiefen Brunnen in Lodshof gebohrt hat (NGZ berichtete). Mit dem "Molch" soll die Anlage nun ausgetestet werden. "Wenn alles glatt geht, haben wir in etwa zwei Wochen die Freigabe für die Leitungen", sagt Norbert Eßer.

Betreiber und Stadt versprechen sich dadurch eine Verbesserung der Grundwasser-Situation im Korschenbroicher Stadtgebiet. "In Lodshof werden in Zukunft jährlich zwei Millionen Kubikmeter Wasser abgepumpt. Dadurch sinkt der Grundwasserspiegel dauerhaft um einige Zentimeter", erklärt Detlef Schumacher, Betriebsleiter der "Niederrhein Wasser". Das Investitionsvolumen für die Anlage, die die Brunnenanlage Lodshof mit dem Wasserwerk Hoppbruch verbindet, liegt bei rund sechs Millionen Euro.

Der "Molch" testet die neue Leitungsstrecke in einem Durchgang. Angeschoben wird er durch Wasserdruck. Etwa acht Stunden wird er vom Lodshof bis zum Hoppbruch unterwegs sein, und am anderen Ende von den Fachleuten wieder herausgefischt. "Nach dem Leitungs-Test wird das Wasser mit Wasserstoffperoxid desinfiziert", sagt Norbert Eßer. Anschließend wird die Leitung einer so genannten Druckprobe ausgesetzt. Das bedeutet: Das Wasser wird mit mehr Druck hindurch befördert, als dies später im regulären Betrieb der Fall ist — eine Art Sicherheits-Check.

Zum Abschluss werden noch Wasserproben genommen und im Labor ausgewertet. Dann soll es grünes Licht für die Inbetriebnahme der Anlage geben. Ab März werden dann stündlich 120 Kubikmeter Wasser vom Lodshof im Wasserwerk Hoppbruch ankommen. "Diese Menge entspricht dem jährlichen Verbrauch eines Haushalts, in dem drei Personen leben", sagt Norbert Eßer.

In den kommenden Tagen wird er sich ganz darauf konzentrieren, dass die letzten Tests reibungslos verlaufen. Erst mal schickt er den Molch auf die Reise zum Wasserwerk Hoppbruch.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort