Historisches Haus Katz wird untersucht Haus Katz: Holzpfähle morsch

Historisches Haus Katz wird untersucht · Von Julia Nakötter

Von Julia Nakötter

Risse im Mauerwerk und ein in Schieflage geratener Turm: die Instandsetzung des historischen Haus Katz beschäftigt die Gemeindeverwaltung bereits seit drei Jahren.

Geologen und Statiker untersuchten jetzt die Mauern und Fundamente der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Anlage, denn "die Risse haben sich inzwischen auf eine Größe von bis zu drei bis vier Millimeter Breite und mehrere Meter Länge entwickelt", berichtet Rathaussprecher Norbert Wolf.

Die Gemeinde wartet derzeit auf die Ergebnisse der Untersuchungen. Einen ersten Vorentwurf gibt es bereits. "Die Ursachen liegen in der mangelnden Durchfeuchtung der hölzernen Unterkonstruktion", so Norbert Wolf. Die Außenmauern von Haus Katz liegen auf Holzpfählen auf, da der Untergrund früher aus mehreren nassen Bodenschichten bestand. Mindestens bis zum Jahr 1819 gab es einen Burggraben rund um die Anlage.

"Der Graben ist wohl durch einen Bach mit Wasser gespeist worden, so dass die Erdschichten sehr feucht waren", erklärt der Rathaussprecher die Zusammenhänge. Die Innenwände des Hauses stehen allerdings auf einem gemauerten Kellerfundament. Zehn Erdlöcher, jeweils vier Meter tief, mussten die Experten nun graben. Sie fanden heraus, dass die Holzpfähle größtenteils morsch sind. Auch der Turm von Haus Katz steht, ähnlich wie Schloss Dyck, auf solch einer Konstruktion. Der obere Bereich des Turmes hat sich mittlerweile um ein Zentimeter vom Haupthaus entfernt.

"Eine Gefährdung für Bürger besteht aber nicht", sagt Oswald Duda, Fachbereichsleiter für Gebäudewirtschaft im Jüchener Rathaus. Das endgültige Ergebnis der Statiker und Geologen wird in Kürze den Politikern im Bauausschuss vorgestellt. "Dazu erwarten wir Sanierungsvorschläge, ob die abgesunkenen Gebäudeteile unterfangen werden können und vor allem wie teuer diese Instandsetzung für die Gemeinde wird", sagt der Rathaussprecher.

Je nach Finanzierungsvorschlag und Sanierungsmöglichkeit müssen Haushaltsmittel freigestellt werden. "Dann berät der Rat über die Rettung der historischen Gemäuer", so Norbert Wolf. Einen Bergbauschaden kann derzeit ausgeschlossen werden. RWE Power hatte bereits 2002 eine Bohrsondierung vorgenommen. Auch das Fraunhofer Institut prüfte die Holzkonstruktion.

Die nun beauftragten Geologen und Statiker kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: "Die Absenkung hat nichts mit dem Braunkohlebagger und dem Absenken des Grundwassers in der Region zu tun", berichtet Norbert Wolf. Am Mauerwerk angebrachte Marken brachten zudem bereits vor Jahren den Beweis: "An ihnen konnten wir ablesen, dass die Bewegung des Mauerwerks nicht abgeschlossen war", so Oswald Duda.

(NGZ)
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