Lokalsport Die DJK klopft ans Erstliga-Tor

Holzbüttgen · Floorball ist eine boomende Sportart - in Holzbüttgen geht es sogar in Richtung Bundesliga.

Bisher war der Rhein-Kreis für Hockey, Eishockey und Skaterhockey bekannt. Die DJK Holzbüttgen schickt sich jetzt an, diesen Sportarten den Rang abzulaufen, klopfen ihre Floorballer doch vernehmlich ans Tor zur Bundesliga. Das erste Play-off-Spiel um den Aufstieg gegen die Saalebiber Halle ging allerdings mit 2:3 verloren.

Floorball, auch unter dem Namen Unihockey bekannt, wurde erst vor knapp vierzig Jahren in Schweden erfunden und verbreitet sich seitdem so schnell wie kein Sportspiel zuvor. Auch in Deutschland: Über 12 000 Sportler entdeckten Unihockey schon für sich, im vergangenen Jahr wurde es offiziell in den DOSB aufgenommen. Wem Floorball gänzlich unbekannt ist, kann sich das sehr temporeiche und intensive Sportspiel als Eishockey in der Halle vorstellen - allerdings mit strengeren Regeln. So wird harter Körpereinsatz mit einem Freischlag für das gegnerische Team und einer Zeitstrafe geahndet.

Auf dem 40 mal 20 Meter großen Feld versuchen die Mannschaften, in drei Dritteln von 20 Minuten, jeweils aus einem Torwart und fünf Feldspielern bestehend, mit Kunststoffschlägern den gelochten und sehr leichten Ball im Tor unterzubringen. Hierfür sind besonders Schnelligkeit und Teamgeist wichtig. Bei der DJK Holzbüttgen wird Floorball seit 1997 angeboten und hat seit sechs Jahren eine eigene Abteilung. Neben den Jugendteams, die sich schon mehrfach für Deutsche Meisterschaften qualifizieren konnten, ist die Herrenmannschaft sehr erfolgreich: 2014 schaffte das Team unter dem Trainerteam Daniel Joest, Kristof Marzinkowski und Kimmo Valemma den Aufstieg in die Zweite Bundesliga Nord/West, wo es als Tabellenzweiter direkt in die Playoffs um den erneuten Aufstieg einzog.

Der erste Gegner, der USV Halle Saalebiber, spielt jedoch schon seit längerem an der Zweitligaspitze mit und will endlich den Aufstieg schaffen. Rund 130 Zuschauer unterstützten die DJK mit Trommeln und Gesängen beim Hinspiel. "Eine richtig geile Kulisse", lobte Gäste-Kapitän Thomas Osterland. Doch die Hausherren schienen nervös zu sein, die Saalebiber erwischten den besseren Start und dominierten das erste Drittel. Zwei Unaufmerksamkeiten der DJK nutzte der Favorit eiskalt aus und führte nach elf Minuten durch die Treffer von Kay Bläß und Arwed Vogel bereits mit 0:2. Doch die Holzbüttgener kamen immer besser in die Partie und hatten mit einem Lattentreffer die große Chance zum Anschlusstreffer. Im zweiten Drittel war die DJK endgültig im Spiel angekommen, es entwickelte sich ein offenes und rasantes Duell auf Augenhöhe mitleichtem Chancenplus für die Gastgeber.

In der 53. Minute gelang Matthias Sieling dann der langersehnte und verdiente Anschlusstreffer, vier Minuten danach schob Benedikt Mix unter großem Jubel sogar zum Ausgleich ein. Der Favorit wackelte, doch er fiel nicht - zwei Minuten vor dem Ende der Begegnung netzte Thomas Rauch zum 3:2 für den USV ein. Trotz der knappen Niederlage war Trainer Daniel Joest zufrieden: "Natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht, aber die Jungs haben super gekämpft und genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben." Auch Defender Kevin Strauss stimmte seinem Trainer zu: "Wir haben gegen den Favoriten gut mitgehalten und richtig gut verkauft. Es ist schade, dass wir uns dafür dann nicht belohnt haben, aber wir hatten auch Pech mit den Schiedsrichter-Entscheidungen."

Die DJK braucht am Samstag im Rückspiel in Halle jetzt einen Sieg, um ins Entscheidungsduell am folgenden Tag einzuziehen.

(sr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort