Leichtathletik Röntgenlauf: Besuch aus Spanien

Leichtathletik · Alles ganz harmlos, hieß es. Der Mann sei nur ein begeisterter Hobbyläufer, wurde gesagt. "Das habe ich geglaubt", sagt Wolfgang Görtz. Bis der Moment im November 2011 kam, als der Mitorganisator des Röntgenlaufs und seine Frau in Madrid im Hause von Antonio Hernandez Sanchez das Wohnzimmer betraten.

 Daumen hoch: Antonio Hernandez Sanchez (Dritter von rechts; hier nach einem Rennen in Jordanien) ist beim Röntgenlauf auf der Halbmarathon-Distanz am Start. Seine Frau Lola und der befreundeten Läufer Roberto Ibarra Pujana bevorzugen die Jedermann-Rennen.

Daumen hoch: Antonio Hernandez Sanchez (Dritter von rechts; hier nach einem Rennen in Jordanien) ist beim Röntgenlauf auf der Halbmarathon-Distanz am Start. Seine Frau Lola und der befreundeten Läufer Roberto Ibarra Pujana bevorzugen die Jedermann-Rennen.

Foto: Privat

"Ich dachte, mich trifft der Schlag", erinnert sich Görtz mit einigem Amüsement daran, als er zum ersten Mal im Domizil des Schwiegervaters seiner Tochter Ines vor einem raumhohen Regal stand. Darin stapelten sich ungezählte Pokale.

Und die wurden nicht nur fürs bloße Dabeisein vergeben: Antonio Hernandez Sanchez entpuppte sich als ambitionierter Leichtathlet, der bei diversen Halbmarathon- und Marathon-Veranstaltungen Plätze auf dem Siegertreppchen erklommen hat. Görtz: "Ganz ehrlich: Ich war beschämt, dass ich als kleiner Organisator einer allerdings großartigen Veranstaltung einen hochkarätigen Läufer kennenlernte."

Starts in vielen Ländern

Sanchez ist in der spanischen Hauptstadt Bestandteil einer lockeren Multikulti-Laufgruppe namens "La Panda del Muro". Abends gegen 19.30 Uhr, am Wochenende bereits um neun Uhr, trifft sich die bunt gemischte Läufer-Gilde aus Spaniern, Angolanern, Franzosen, Briten und Deutschen. Die Gruppe ist auch in der Auswahl ihrer Starts multikulturell: New York, Berlin und die Wüste Jordaniens standen schon als Reiseziel auf dem Programm. Irgendwoher müssen die vielen Pokale ja kommen . . .

Am 28. Oktober wird ein anderes Ziel ins Visier genommen. Dann tritt Antonio Hernandez Sanchez beim zwölften Röntgenlauf auf der Halbmarathon-Distanz an. Und das nicht ohne Ambitionen: Der fast 60-Jährige (Bestzeit: 1.18 Stunden) hat sich eine Zeit von 1.40 Stunden vorgenommen. Zum Vergleich: Der im Vorjahr von Ausnahmeläufer Daniel Schmidt aufgestellte Streckenrekord liegt bei 1.08:31 Stunden . . .

"Wir freuen uns aufs Wiedersehen beim Röntgenlauf", sagt Wolfgang Görtz, "die ganze Familie drückt schon jetzt die Daumen." Und das nicht nur für Antonio Hernandez Sanchez. Auch Sanchez' Frau Lola und ein Lauf-Freund namens Roberto Ibarra Pujana sind am Start. Die Dame im Jedermann-Lauf über fünf Kilometer, Pujana über zehn Kilometer.

(RP/rl)
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