Handball "Handballer sind schlau"

Handball · Donnerstag besuchte Bundestrainer Martin Heuberger das Herbst-Camp des TuS Wermelskirchen und erklärte dem Nachwuchs unter anderem, warum noch kein Akteur des Drittligisten in der Nationalmannschaft spielt. Die 21 Kinder waren begeistert und mit Feuereifer bei der Sache.

Handball-Feriencamp mit Bundestrainer Martin Heuberger
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Handball-Feriencamp mit Bundestrainer Martin Heuberger

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Der Weihnachtsmann kommt im Trainingsanzug: Plötzlich wird es in der Sporthalle Schubertstraße in Wermelskirchen ganz leise. Überall sind strahlende Kinderaugen zu sehen. Wo vorher noch die Handbälle flogen und der Nachwuchs lautstark durch die Halle fegte, kehrt Stille ein. 21 junge Teilnehmer des Herbstcamps des TuS Wermelskirchen versammeln sich im Mittelkreis, um einen ganz besonderen Gast zu empfangen: Martin Heuberger, Trainer der deutschen Herren-Nationalmannschaft, steht dem Nachwuchs Rede und Antwort, ehe sie unter seiner Leitung eine Trainingseinheit absolvieren. "Ich hatte ihn mir viel kleiner vorgestellt", grinst Maren (10), das einzige Mädchen im Camp.

Nach vielen Erklärungen zu seiner Vita und seinen Erfolgen kommt Heuberger bei einer Frage ins Stocken: "Warum spielt niemand aus Wermelskirchen in der Nationalmannschaft?", wollen die Kiddies wissen. "Den Drittligaspielern des TuS fehlt noch ein bisschen", antwortet Heuberger diplomatisch, macht dem Nachwuchs aber zugleich Mut: "Vielleicht schafft es ja einer von euch."

Was die Kinder auf diesem langen Weg machen müssen, verrät der 48-Jährige auch: "Viel Fleiß, viel Training und auf die Anweisungen des Trainers hören." Der Diplom-Verwaltungswirt erinnert aber auch an die Schulleistung: "Die steht natürlich immer im Vordergrund. Nur ein guter Schüler wird auch ein guter Handballer."

Der ziemlich sprachgewandte Mickail (9), dem es "ein Ehre war", unter Heuberger trainieren zu dürfen, schlussfolgert daraus sofort: "Handballspieler sind also alle schlau!" — was dem Bundestrainer und auch den anwesenden Offiziellen des TuS Wermelskirchen ein herzliches Lachen ins Gesicht zaubert.

Für Carsten Kuhlwilm, der sich zusammen mit Niklas Empersmann um die sportliche Organisation des Feriencamps kümmert, ist der Besuch des Bundestrainers eine Erinnerung an vergangene Zeiten. "Ich habe sogar noch gegen Heuberger gespielt", sagt der Trainer der Bezirksliga-Mannschaft des TuS und betont, wie wichtig es sei, Kinder und Jugendliche für den Handballsport zu gewinnen: "Wir wollen Talente sichten und fördern."

Auch Heuberger, der zweimalige Juniorenweltmeister und Heiner-Brand-Nachfolger, weiß um die Wichtigkeit des Nachwuchses: "Wir wollen den jungen Handballern Vorbild sein und müssen an die Basis gehen. Nur durch guten Breitensport gewinnt auch der Spitzensport an Qualität." Das erklärt auch sein Engagement in Wermelskirchen.

Nach vielen Trainingsstunden in den vergangenen Tagen mobilisieren schließlich noch mal alle Jugendhandballer ihre Kräfte. Die anfängliche Nervosität angesichts des namhaften Besuchs legt sich mit der Zeit. Die Kinder hören hochkonzentriert auf Heubergers Anweisungen und versuchen diese optimal umzusetzen.

"Ich kenne den Trainer aus dem Fernsehen. Es ist cool, ihn mal live zu sehen", sagt Alexander (12). Yannick (10) und Andreas (11) sind sich einig: "Das war toll." Auch wenn der Weihnachtsmann im Trainingsanzug kam.

(RP/rl)
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