Remscheid Sport hilft nicht beim Sparen

Remscheid · Reinhard Ulbrich, Vorsitzender des Sportbundes, sieht keine Möglichkeit, einen Beitrag zum zweiten Sparpaket zu liefern. Die Vereine sollen beim Schulsport präsenter werden. Jugendliche erarbeiten Fragebogen.

 Reinhard Ulbrich, Ex-Oberbürgermeister von Remscheid, bleibt dem Stadtsportbund für weitere vier Jahre als Vorsitzender erhalten. Es macht dies ehrenamtlich.

Reinhard Ulbrich, Ex-Oberbürgermeister von Remscheid, bleibt dem Stadtsportbund für weitere vier Jahre als Vorsitzender erhalten. Es macht dies ehrenamtlich.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Bei der Sparrunde zum zweiten Sparpaket ist beim Sportbund nichts zu holen. Das ist die Meinung von Reinhard Ulbrich, Vorsitzender des Sportbundes. Der Sport in Remscheid sei beim ersten Sparpaket mit 40 000 Euro vertreten gewesen. "Jetzt ist Schluss", sagte Ulbrich mit Blick auf die Stadt. Sie muss im Zuge des Stärkungspaktes des Landes Nordrhein-Westfalen bis zum Sommer ein Konzept entwickeln, mit dem etwa 30 Millionen Euro eingespart werden können.

"Wir sind Großsponsor"

Ulbrich erinnerte daran, dass der Sport seit fast 15 Jahren der Stadt jährlich etwa 500 000 Euro einspare durch ehrenamtliche Tätigkeit auf verschiedenen Feldern. "Wir sind ein Großsponsor der Stadt, dem darf man nicht einfach vor den Kopf hauen", sagte Ulbrich auf BM-Anfrage. Remscheid sei die erste Stadt gewesen, die von den Vereinen eine Gebühr für die Nutzung der Sporthallen verlangt habe. Das sei damals wie heute ein richtiger Schritt gewesen. Ulbrich war Oberbürgermeister, als die Gebühr eingeführt wurde. Die Beiträge seien moderat, wenn man berücksichtige, was andere Städte inzwischen an Gebühren verlangen. Der jährliche Zuschuss der Stadt für den Sportbund liegt bei 130 000 Euro. Auch beim Sportamt sieht Ulbrich keine Möglichkeit, Personal abzubauen. "Die arbeiten alle am Limit", sagte er.

Beim Neujahrsempfang des Sportbundes am vorigen Sonntag sorgte das Gespräch über ein geplantes Gutachten der Remscheider Entsorgungsbetriebe (REB) für Aufregung. Bei dem Gutachten sollte auch die Pflege der Sportanlagen geprüft werden. Für Sven Wiertz, Referent der Oberbürgermeisterin, besteht kein Grund zur Aufregung. Laut Wiertz soll unter anderem untersucht werden, ob technisches Personal aus dem Tiefbauamt, der Grünpflege und des Sportamtes nicht zu den REB überführt werden sollen. "Wir versprechen uns davon große Synergieeffekte", sagte Wiertz. Es wäre fahrlässig, diese Möglichkeiten nicht zu prüfen. "Es geht nicht um die Frage, den Standard von Leistungen zu senken", sagte Wiertz.

Ulbrich und der Sportbund wollen in diesem Jahr verstärkt daran arbeiten, dass die Vereine in den Schulen präsenter sind. "Die Vereine müssen dahin gehen, wo die Kinder sind, damit die Kinder später dahin kommen, wo die Vereine sind", sagt Ulbrich. Das geschehe bisher zu wenig. Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums entwickeln einen Fragebogen für Jugendliche, sagt Ulbrich. Damit wolle sich der Sportbund ein genaues Bild machen, was Jugendliche von einem Verein erwarten.

(RP)
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