Konzert in Remscheid Süße Plauderei über Mozart-Messe

Remscheid · Musikhören ist einfach. Hinsetzen, zuhören, empfinden. Fertig.

 Christoph Spengler und Ursula Wilhelm.

Christoph Spengler und Ursula Wilhelm.

Foto: Christian Peiseler

Musikhören kann so genussvoll sein wie das Essen einer Mozartkugel. Auspacken, reinbeißen, auf der Zunge zergehen lassen. Fertig. Die meisten Mozartkugelesser dieser Welt fragen sich nicht, wie der Konditor diesen Geschmack kreiert hat? Wie das Verhältnis zwischen Schokolade und Marzipan konzipiert sein muss? Heute Abend verteilen Christoph Spengler und Ursula Wilhelm Mozartkugeln.

Trotz der kalorienstarken Süßigkeiten soll der Abend leichte Kost werden. Es geht um Mozarts C-Moll-Messe. Es ranken sich Erzählungen um dieses unvollendete Werk. „Wir wollen nicht schulmeisterlich über Musik sprechen, sondern einen emotionalen Zugang schaffen“, sagt Spengler. Der Kantor hält nicht viel davon, Musik zu erklären. Sie müsse sich direkt erschließen. Der versüßte Einführungsabend im Vaßbendersaal gilt als Einstimmung auf das Konzert am 17. November in der Lutherkirche. Spengler dirigiert seine „Freunde“ aus Kaliningrad. Das russische Staatsorchester gastiert regelmäßig in Remscheid. Es singt der Mozartchor, ein Chor, der sich auf Projekte konzentriert. Acht Proben, und die Messe wird gesungen.

Bei der Einführung heute lesen Ursula Wilhelm und Christoph Spengler auch aus Briefen Mozarts an sein Frau Constanze vor. Das Musikgenie zählt zu den sehr freizügigen Schreibern von Liebesbriefen. Die Zuhörer erfahren, dass Mozart gelobt hat, eine Messe zu komponieren, wenn seine 21-jährige Frau von ihrer schweren Krankheit genesen würde. Über der Beziehung lag kein guter Stern. Ihr zwei Monate altes Kind starb. So beginnt das „Erbarme Dich“ in dunklen und traurigen Tönen. In einer Kirche erklang diese Messe zu Mozarts Lebzeiten nicht. Weil sie unvollendet war, blieb sie verboten. Für Spengler ist das Werk ein Torso. Das schade der Musik aber nicht. Außer der Messe erklingt am Konzertabend noch Mozarts Sinfonie Nummer 40.

Heute, 19.30 Uhr; Vortrag, Vaßbender-Saal, Sa. 17. November, 18 Uhr; Konzert, Lutherkirche.

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